Content:

Samstag
20.07.2024

TV / Radio

Die Genfer Stadtpräsidentin Christina Kitsos findet, dass Genf am besten geeignet sei, den ESC auszurichten…  (Bild: © de.wikipedia.org)

Die Genfer Stadtpräsidentin Christina Kitsos findet, dass Genf am besten geeignet sei, den ESC auszurichten… (Bild: © de.wikipedia.org)

Basel und Genf sind die Finalisten des bisherigen Auswahlprozesses der SRG. In einer der beiden Städte wird im Mai 2025 der Eurovision Song Contest (ESC) durchgeführt.

Was in Basel und Genf für Freude sorgt, sorgt in Zürich für Frust, was eine kleine Presseschau des Klein Reports am Tag nach dem SRG-Entscheid zeigt.

«Enttäuschtes Zürich – ESC geht nach Basel oder Genf», titelt etwa die «Neue Zürcher Zeitung» (NZZ). «Der Gesangswettbewerb soll in einer Stadt durchgeführt werden, in der die SRG möglichst viel für ihr Geld bekommt», stellt die NZZ fest.

«Der Entscheid der SRG zum Eurovision Song Contest irritiert Zürich: Der Grossanlass soll in Genf oder Basel stattfinden – obwohl die Stadt Zürich bereits Vorbereitungen getroffen hat», zeigt sich der «Tages-Anzeiger» offensichtlich enttäuscht. Gründe sind schnell auszumachen, so der Tagi: «Erstens hätten andere Städte der SRG ein Angebot gemacht, das diese finanziell stärker entlaste. Zweites schätze die SRG das Referendumsrisiko in Zürich höher ein als andernorts.»

Sicher, dass der ESC in Genf stattfinden wird, ist sich die Boulevardzeitung «Blick». Das Blatt räumt Basel nur noch Aussenseiterchancen ein. «Genf, die Weltstadt, ein Knotenpunkt der Ideen, der Kulturen und des Friedens, ist am besten geeignet diesen bedeutenden Event auszurichten», lässt sich die Genfer Stadtpräsidentin Christina Kitsos zitieren.

«Basel kämpft gegen Genf um ESC», schreibt unterdessen die «Basler Zeitung» (BaZ). Der Jubel in Basel sei «gross»: «Mit der Ankündigung veröffentlicht die Basler Regierung erstmals Zahlen zu den budgetierten Kosten einer ESC-Austragung am Rheinknie: Diese würden sich im Rahmen von 30 bis 35 Millionen Franken bewegen. Inbegriffen sind hier Ausgaben für Infrastruktur, Sicherheit, Rahmenveranstaltungen, Transporte und Destinationsmarketing», schreibt die «Basler Zeitung».

Die Genfer Zeitung «Tribune de Genève» freut sich über den ersten Entscheid der SRG und macht grad einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Basler Kandidatur aus: «Die Chancen wären sogar etwas besser als in Basel, da die SRG über eine grosse Fernsehinfrastruktur verfügt. Das spart Transport- und Unterbringungskosten.»

«In Genf befindet sich auch der Sitz der Europäischen Rundfunkunion (Ebu), die den ESC ins Leben gerufen hat und auch heute noch an der Organisation der Veranstaltung beteiligt ist.

Im Jahr 2025 werde die Ebu ihr 75-jähriges Bestehen feiern. Als Geburtstagsgeschenk möchte Genf den Eurovision Song Contest nur wenige hundert Meter vom Hauptsitz entfernt veranstalten, schreibt die «Tribune de Genève» weiter. 

«Die Stadt und der Kanton sind bereit, sich mit 30 Millionen Franken an der Organisation zu beteiligen. Die Parlamentarier haben jedoch noch nicht über das Budget abgestimmt. Folglich konnte noch kein Referendum ergriffen werden. Die EDU will jedoch auch in Genf Unterschriften sammeln, obwohl sie dort nur schwach vertreten ist. Es ist möglich, dass auch einige Vertreter der SVP Hilfe leisten. Die Partei selbst will in Genf kein Referendum ergreifen, wie der Präsident der Kantonalsektion bestätigt», schätzt die «Tribune de Genève» die politische Lage ein.

Der finale Entscheid, in welcher Stadt der ESC 2025 stattfindet, soll Ende August fallen.