Der Eurovision Song Contest 2025 ist ein Event der Extraklasse: Nimmt man die ESC-Ausgabe 2023 in Liverpool zum Massstab, wird die Stadt Basel im nächsten Mai von den Medien und den Besuchern geradezu überrollt werden.
Bisher fiel Basel vor allem durch seine erlesenen Kunstmuseen als «Kulturstadt» auf, weniger durch Grosskonzerte von Musik-Weltstars, die regelmässig Zehntausende Fans zum Beispiel ins Zürcher Letzigrund-Stadion locken – unter ihnen zuletzt auch Medienminister Albert Rösti mit Familie, wie der Klein Report berichtete.
Mit dem Entscheid der SRG, den ESC im nächsten Mai in Basel durchzuführen, hat Basel das grosse Los gezogen. Sich aber auch eine ziemlich grosse Nummer eingehandelt.
Dazu hat der Klein Report ein paar Zahlen zusammengestellt: Der ESC 2024 in Malmö erreichte weltweit über 160 Millionen TV-Zuschauende und über 80 Millionen Youtube-Userinnen, wie aus einer Studie der European Broadcasting Union (EBU) hervorgeht. Potenzierte Medienaufmerksamkeit hoch zehn also.
Der Werbewert des diesjährigen ESC wird in der Studie denn auch mit stattlichen 805 Millionen Euro beziffert. Obendrauf kommen noch mehrere hundert Millionen Klicks, Posts und Likes in den sozialen Medien.
Und eine Studie der Universität Liverpool bezifferte die Wertschöpfung, die die Durchführung des ESC 2023 in Hotellerie, Gastronomie und dem lokalen Gewerbe der englischen Stadt bescherte, mit 62 Millionen Franken.
Da machen die vom Basler Regierungsrat budgetierten Nettoausgaben von 34,9 Millionen Franken eine gute Figur.
Enger wird’s bei den Betten. Rund 500’000 Besuchende sind gemäss der Studie eigens für den Anlass nach Liverpool gereist. Das sind etwa gleich viele, wie die Stadt Einwohner zählt. Während des Monats Mai 2023 waren 175’000 Hotelzimmer belegt.
Zum Vergleich: Basel zählt derzeit 207’000 Einwohner und Einwohnerinnen. Im Juli 2024 wurden laut Kantonsangaben 150’271 Logiernächte gezählt – im ganzen Monat.
Und noch eine Zahl, die zu denken gibt: 2023 zählte der Stadtkanton 4765 Hotelzimmer. Die Auslastung lag bei nur 56 Prozent, was Basel Tourismus gegenüber dem Portal Baseljetzt als unbefriedigend bezeichnete. Zumindest dieses Problem wird Basel im Mai 2025 los sein.
Der ESC wird das Stadtbild gewaltig verändern. Insgesamt neun Shows mit Publikum stehen auf dem Programm, darunter zwei Halbfinale und eine Finalshow mit Live-Übertragung. Hauptveranstaltungsort ist die Basler St. Jakobshalle. Im angrenzenden St. Jakob-Park wird zudem am Finaltag eine «Arena Plus» in Szene gesetzt, die mehr sein will als blosses Public Viewing: Im Fussballstadion soll eine Festivalatmosphäre herrschen, unter anderem mit Konzerten ehemaliger ESC-Stars.
Und auch der Rest der Stadt bekommt ihr Glück ab: Wie aus der Mitteilung der Basler Behörden hervorgeht, ist ein umfangreiches Begleitprogramm geplant. Hierzu zählt zum Beispiel ein «Eurovision Village mit Public Viewings und Musikprogramm» oder ein «EuroClub für Partygäste in den Räumlichkeiten der Messe Basel».
In der Ausgehmeile Steinenvorstadt wird es eine «Eurovision Street» geben und auch entlang des Kleinbasler Rheinbords und auf dem Barfüsserplatz gebe es «diverse Angebote».
