Eine neue Umfrage zeigt, wie es um die Stimmungslage der Bevölkerung in der Corona-Krise steht. Die Arbeit der Medien wird insgesamt als positiv wahrgenommen. Allerdings findet ein Viertel der Befragten, dass die Medien zur Panik beitragen.
Seit Tagen berichten Schweizer Zeitungen und Online-Portale laufend über die neusten Entwicklungen des Coronavirus. Auch das Informationsbedürfnis in der Bevölkerung ist riesig. Nun zeigt eine repräsentative Studie der Forschungsstelle Sotomo, wie die Schweizerinnen und Schweizer die Berichterstattung insgesamt beurteilen. An der Umfrage, die im Auftrag der SRG durchgeführt wurde, haben mehr als 30'000 Personen teilgenommen.
Mit 51 Prozent findet knapp die Mehrheit der Befragten, dass die Medien umfassend informieren. Dagegen sind 22 Prozent der Ansicht, dass die «Dauerberichterstattung» übertrieben sei.
Ein wenig ausgeglichener sieht es in der Beurteilung über die Art der Information aus. Hier finden 29 Prozent, dass die Schweizer Medien «sachlich» einordnen. Allerdings stellen 25 Prozent der Befragten den Medien ein schlechtes Zeugnis aus: In der Umfrage haben sie angegeben, dass sie «zur Panik beitragen». Und neun Prozent finden, dass die Medien das Ausmass der Krise unterschätzen.
«Obwohl alle Medien ständig über das Coronavirus berichten, findet fast niemand, dass die Berichterstattung zu weit geht», sagte Michael Hermann, Politgeograf und Geschäftsführer der Forschungsstelle Sotomo, am Mittwoch gegenüber dem Klein Report. Das zeige, dass das Informationsbedürfnis in der Bevölkerung riesig sei.
Allerdings seien die 29 Prozent, die den Medien eine «sachliche» Einordnung bescheinigen, ein «tiefer Wert», so Hermann weiter. Dass mit 25 Prozent fast gleich viele Personen sagen, dass sie Panikmache betreiben würden, zeige vor allem eines: «Die Gratwanderung zwischen Alarmismus und Vernunft, die die Medien momentan durchwandern müssen.»
Doch die Aussagen, die man aus der Umfrage ablesen kann, sind begrenzt: Es wird nicht aufgeschlüsselt, welche Art von Medien oder welche Zeitungen die Befragten konsultierten. Auch die Auswertungen zu weiteren Merkmalen wie Alter oder Geschlecht fehlen. «Dazu hat schlicht die Zeit nicht gereicht», sagte Hermann gegenüber dem Klein Report am Mittwoch.
Der Fokus der Studie sei aber ohnehin nicht auf der Medien-Berichterstattung gelegen. Erfasst wurden in erster Linie Einschätzungen zum Gesundheitswesen, zur Situation am Arbeitsplatz oder zum Vertrauen in den Bundesrat.