Die jährliche Auflistung des Wirtschaftsmagazins «Bilanz» zeigt, dass die 300 Reichsten der Schweiz in diesem Jahr noch etwas reicher geworden sind: Stolze 613 Milliarden Franken sammeln sich bei ihnen an. Damit sind sie so reich wie noch nie. «Ganz wacker» halten sich auch die «letzten Aufrechten im Schweizer Mediengeschäft».
Da wäre beispielsweise die Familie Coninx, die Besitzerfamilie von Tamedia: Seit diesem Frühling sitzt Martin Coninx, der älteste Sohn des früheren VR-Präsidenten Hans Heinrich Coninx, im Tamedia-Verwaltungsrat. Im Kontroll- und Leitungsgremium sind zudem zwei weitere Stämme der Familie vertreten: Der eine von Konstantin Richter, der andere vom aktuellen VR-Präsidenten Pietro Supino.
«Die Familien liessen sich dieses Jahr 34 Millionen Franken an Dividenden auszahlen», listet die «Bilanz» auf. Verglichen mit dem geschätzten Gesamtvermögen von 1,5 bis 2 Milliarden Franken sind das nur Peanuts.
Ebenfalls «wacker» hält sich die Familie Ringier mit Michael Ringier, der den gleichnamigen Medienkonzern präsidiert. Trotz einem Vermögen von 900 bis 1000 Millionen Franken mache er sich als Verleger Sorgen: «Der grösste Verleger ist heute Facebook - ohne einen einzigen Dollar in Journalismus zu investieren», wird er zitiert.
Die grossen Einkünfte, die sein Vermögen weiterhin speisen, kommen gemäss Michael Ringier aus dem Kleinanzeigengeschäft, «einem der wenigen Geschäftsmodelle in der digitalen Welt, die erfolgreich und langfristig funktionieren». Das Joint Venture Ringier Axel Springer Schweiz, das auch die «Bilanz» herausgibt, soll hingegen die Kosten senken. Und über ein weiteres Joint Venture, Admeira, hoffe Ringier, «einen Teil der digitalen Werbung in der Schweiz zu halten».
Grosser Gewinner der Jahres unter den «300 Reichsten» ist die sechsköpfige Familie von Christoph Blocher, die an der «Basler Zeitung» beteiligt ist: In nur einem Jahr konnte die Familie das Vermögen um zwei Milliarden Franken erhöhen, es liegt nun bei stolzen 7 bis 8 Milliarden Franken.
Haupttreiber sind jedoch nicht die Blocher-Medien, sondern die Aktien der Ems-Chemie, die in nur einem Jahr um 25 Prozent in die Höhe geschossen sind. «Der Patriarch, parallel Patron der Schweizerischen Volkspartei, hatte als Pastorensohn christlich geteilt, als er im Jahr 2003, frisch gewählt zum Bundesrat, seine Ems-Chemie den vier Sprösslingen zu je einem Viertel verkaufte.»