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Donnerstag
21.08.2025

Medien / Publizistik

Kolossal: Muni Max wacht über das Festgelände... (Bild: © Klein Report)

Kolossal: Muni Max wacht über das Festgelände... (Bild: © Klein Report)

Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Glarus Ende August ist nicht nur der grösste Anlass im eidgenössischen Nationalsport, es bietet auch der Schweizer Eventbranche die grosse Chance, sich zu profilieren. Im Zentrum: Der Thurgauer Tribünenbauer Nüssli. Doch auch Japan spielt (medial) eine Rolle.

Die Arena für das Fest, die mit rund 56’500 Plätzen grösser ist als jedes Fussballstadion der Schweiz, steht kurz vor der Fertigstellung. Rund 350’000 Zuschauerinnen und Zuschauer werden am Festwochenende erwartet – und dürften Mollis (4’000 Einwohnerinnen und Einwohner) in den Ausnahmezustand versetzen. 

Federführend beim Aufbau der grössten temporären Arena der Welt ist die Thurgauer Firma Nüssli, die bereits zum 23. Mal ein Schwing-Stadion aus dem Boden stampft und europaweit als einer der Schlüsselspieler in der Event-Organisation gilt. Unterstützt wird sie von der Armee und dem Zivilschutz, die zusammen 8’910 Manntage leisten.

Zahlreiche weitere beteiligte Unternehmen stammen aus der Region: Toneatti AG (Glarus), Novau Hustech AG (Netstal), Elektro Schuler AG (Mollis) und Elektro Rhyner AG (Glarus). Auch im Catering setzen die Organisatoren auf lokale Produkte: Unter anderem werden im Glarner-Zelt Spezialitäten wie Adler-Bier, Kalberwurst und Netzbraten angeboten.

Die Vorfreude auf das Fest ist riesig: Allein für Baustellenführungen haben sich 10’000 Personen angemeldet. Mit einem Beitrag von 25 Franken tragen sie einen (kleinen) Teil zum Budget von etwa 35 Millionen Franken bei.

Immens ist auch das Medieninteresse. SRF sendet über seine diversen Kanäle 20 Stunden live. Für die Produktion des TV-Signals sind 45 Mitarbeitende der SRG im Einsatz, wie der Klein Report berichtete. Insgesamt sind 250 Medienvertreterinnen und -vertreter für das ESAF angemeldet – darunter auch Reporter aus Japan und Litauen.

Kritiker monieren, dass der Gigantismus die Seele des Schwingens untergrabe. Doch letztlich ist es im hehren Nationalspiel wie im echten Leben: Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Und diese ist im Schwingen derzeit noch so wie die Kämpfer im Sägemehl: kolossal.