Bei der Handy- und Internet-Nutzung ist man sich längst gewohnt, dass haufenweise Daten anfallen, gespeichert und werbe- und marketingtechnisch genutzt werden. Anders sieht es beim Einsatz von Smart-TVs aus, die die Zeit des anonymen Fernsehens definitiv beenden.
So generieren auch vernetzte Smart-TV-Geräte haufenweise User-Daten, die von Geräteherstellern, aber auch TV-Sendern und DSL-Anbieter genutzt werden können. Das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht (BayLDA) hat im Rahmen einer technischen Prüfaktion Smart-TV-Geräte von 13 Herstellern daraufhin untersucht, welche Daten bei Nutzung der Geräte fliessen.
Ergebnis: Zwölf Geräte haben sich schon bei der Installation, Wifi- und Wlan-Anmeldung automatisch mit den Servern des Herstellers verbunden, wobei nur sechs Smart-TVs den User zuvor darüber beziehungsweise über die Datenschutzbestimmungen informierten. Acht Geräte übermittelten automatisch die sogenannte Mac-Adresse, ein weltweit eindeutiger Identifikationscode für jedes internetfähige Gerät.
Doch damit nicht genug: Beim Umschalten auf ein TV-Programm mit HbbTV-Technik, die dem User mittels sogenanntem Red-Button weitere Features via Internet signalisiert, verlinkten sich die Smart-TVs direkt mit den Servern der TV-Sender. Die deutschen Datenschützer untersuchten die Datenströme von zehn Fernsehsendern, wobei sieben TV-Anstalten registrierten, wer auf ihr Programm umschaltet.
Angesichts neuer Big-Business-Ideen mittels Auswertung von Big Data, wie sie etwa der neue SRG-Swisscom-Ringier-Vermarktungskoloss plant, muss der hiesige Datenschützer wohl auch hierzulande eine besonderes Auge auf die Verwendung solcher User-Daten werfen. Der Klein Report bleibt am Ball.