Die Nachfolgerin der Billag AG, die Serafe AG, bekundet seit einiger Zeit grosse Mühe die Radio- und Fernsehempfangsgebühren einzutreiben. «Wegen Unschärfen bei der Fakturierung» reklamierten Bürgerinnen und Bürger, deren Rechnungen mit Daten von Gemeinden und Kantonen zusammengestellt wurden.
Nun reklamiert umgekehrt die Serafe und fordert von den Behörden, dass sie ihre mangelhaften Register in Ordnung bringen. Gegenüber der «Zentralschweiz am Sonntag» sprach ein Sprecher von «Tausenden Reklamationen».
Serafe erhebt die Steuern seit dem 1. Januar 2019. Im gleichen Monat seien 3,6 Millionen Rechnungen verschickt worden, die nun wegen dieser mangelhaften Adressen und Daten für grosse Unstimmigkeit sorgen. Trotz eineinhalb Jahren Vorbereitung sei dies nicht vorhersehbar gewesen, sagte der Sprecher weiter.
Anfang Jahr stellte das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) und die neue Erhebungsstelle «den Haushalten im Internet alle nützlichen Informationen rund um das neue Erhebungssystem zur Verfügung». Da kam es auch zu einem fehlerhaften Video des Bakom, in dem unter anderem «die gestaffelte Rechnungsstellung für das Jahr 2019 erklärt» wurde.
Damals informierte das Bundesamt, dass die Adressen für die Rechnungsstellung aus den Einwohnerregistern stammen. «Da die Einwohnerämter der Serafe auch Änderungen der Adresse oder der Haushaltszusammensetzung melden, müssen die Abgabepflichtigen künftig - im Gegensatz zum alten System - nichts mehr unternehmen», so das Bakom.