CH Media schliesst das Jahr 2023 mit einem Verlust ab: Gemäss den am Dienstag veröffentlichten Geschäftszahlen weist das Medienhaus ein Minus von 2,4 Millionen Franken aus.
Aufgrund von Akquisitionen steigerte das Medienunternehmen im letzten Jahr dagegen den Umsatz um 4 Prozent auf neu 445 Millionen Franken. Das EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) liegt mit 1,9 Millionen Franken im Minus.
Bei den Akquisitionen «handelt es sich namentlich um die Radios Central, Sunshine und Eviva sowie auch um Watson», wie Kommunikationsleiterin Catherine Mettler auf Anfrage des Klein Reports sagte.
Neben dem strukturellen Rückgang im traditionellen Printgeschäft machte CH Media eine «zunehmende Zurückhaltung im Werbemarkt» in der zweiten Jahreshälfte für den Verlust verantwortlich.
Zudem sei das Ergebnis durch Mehrkosten für den Aufbau neuer Geschäftsfelder, Investitionen in eine eigene IT-Infrastruktur, Aufwendungen für die Restrukturierung sowie für den folgenschweren Cyber-Angriff stark belastet. Genauer beziffern, wie teuer die digitale Attacke und seine Bewältigung das Unternehmen zu stehen gekommen ist, wollte CH Media auf Anfrage des Klein Reports nicht.
«Aufgrund des ungenügenden Ergebnisses und der andauernden angespannten Wirtschaftslage mit ausbleibenden Werbeeinnahmen sah sich CH Media gezwungen, die Kostenstruktur massgeblich zu senken», rechtfertigt das Medienunternehmen rückwirkend nochmals den Abbau von 140 Vollzeitstellen, den es im Dezember angekündigt hatte.
Im Bereich Publishing konnte die «Schweiz am Wochenende» ihre Stellung mit gut einer Million Leserinnen und Lesern verteidigen.
«Im Nutzermarkt konnten die digitalen Abos weiter gesteigert werden. Im Bereich Entertainment konnte der Streamingdienst Oneplus ebenfalls zahlreiche neue Abonnenten gewinnen», heisst es vage.
Bei den nationalen TV-Sendern verzeichnete CH Media eine Steigerung des Marktanteils «in der relevanten Zielgruppe» um 16 Prozent, was dem «höchsten Marktanteil in der Unternehmensgeschichte» gleichkomme. Gleiches gelte für die Radio-Sender, so CH Media weiter, ohne Zahlen zu nennen.
Auf Nachfrage des Klein Reports, Gang und Stand von TV- und Radiogeschäft zu beziffern, sagte Catherine Mettler knapp: «CH Media weist keine Segmentberichte aus.»
«Im Bereich Druck konnte CH Media nicht zuletzt dank der innovativen LED-Technologie grosse und namhafte Neukunden gewinnen. Im Bereich der Classifieds konnten für die hauseigene Plattformen-Lösung neue Lizenznehmer, darunter Somedia und ‚Le Temps‘, gewonnen werden.»
CH Media erwartet im laufenden Jahr eine weiterhin angespannte Umsatzsituation. Dank dem Abbau werde sich das Ergebnis jedoch stabilisieren, glaubt das Unternehmen. Nun stünden langfristige Investitionen in die Digitalisierung der publizistischen Angebote vor der Tür.
«CH Media begegnet den Herausforderungen des Medienwandels vor dem Hintergrund der starken Marktpositionen weiterhin mit Zuversicht.»