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Donnerstag
27.02.2014

Medien / Publizistik

Der Bundesrat spricht sich gegen eine Korrespondentenstelle für das italienischsprachige Bündnerland aus. Die SP-Nationalrätin Silva Semadeni hatte im vergangenen Dezember eine entsprechende Anfrage an die Regierung gerichtet.

Semadeni argumentierte, dass es in den vier Bündner Südtälern immer noch zwei Wochenzeitungen und drei Internetportale gebe, die als drei regionale Onlinezeitungen betrachtet werden können. Im Gegensatz zur rätoromanischen Nachrichtenagentur Agentura da Novitads Rumantscha (ANR) könnten die Italienischbündner Medien aber nicht auf die Dienstleistungen einer entsprechenden italienischsprachigen Nachrichtenagentur zurückgreifen.

Die Nationalrätin wollte deshalb vom Bundesrat wissen, ob dieser der Ansicht sei, «dass die Bevölkerung des italienischsprachigen Teils des Kantons Graubünden Anrecht auf den gleichen Zugang zu Informationen über Ereignisse im Kanton hat wie die romanisch- und die deutschsprachige Bevölkerung».

Sie brachte zudem die Schaffung einer Korrespondentenstelle, die aus den Mitteln für die Umsetzung des Sprachengesetzes finanziert werden sollte, ins Gespräch.

Der Bundesrat hielt in seiner Antwort nun aber fest, «dass das beschriebene Medienangebot es erlaubt, die italienischsprachige Bevölkerung Graubündens mit lokalen und regionalen Informationen zu versorgen». Der Bund und der Kanton Graubünden würden alle ihre Mitteilungen konsequent in drei Sprachen veröffentlichen, womit auch die italienischsprachigen Medien auf verschiedene Informationsquellen zurückgreifen könnten.

Die Schaffung der Stelle eines Korrespondenten italienischer Sprache mit Mitteln des Bundes erachtet der Bundesrat deshalb derzeit als nicht notwendig. Der Bund unterstütze bereits heute zusammen mit dem Kanton Graubünden Internetportale mit Defizitgarantien sowie punktuell auch die Presse, beispielsweise 2012 die Fusion der Wochenzeitungen «Il San Bernardino» und «La Voce delle Valli» zu «La Voce del San Bernardino».