Bei den regionalen Abonnementszeitungen werden die Sparübungen der vergangenen Jahre sichtbar. Die Qualitätswerte von «Berner Zeitung», «Aargauer Zeitung», «24 heures» und «Basler Zeitung» sind seit der letzten Erhebung substanziell gefallen.
Beobachtet wurde vor allem ein Verlust an Themenvielfalt. Aber auch die Hintergrundberichterstattung habe abgenommen, heisst es im aktuellen Medienqualitätsrating MQR-18, das am Montag publiziert wurde.
Der Spardruck zeigt seine Spuren: Die Qualität der Berichterstattung ist bei «24 heures» (- 8 Punkte), der «Aargauer Zeitung» (- 6 Punkte), der «Berner Zeitung» (- 6 Punkte) und auch der «Basler Zeitung» (- 3 Punkte) messbar gesunken.
Vom Publikum wird der Qualitätsverlust allerdings oft kaum bemerkt: So wurde die Qualität von «24 heures» (+ 5 Punkte) und der «Aargauer Zeitung» (+ 2 Punkte) von den befragten Personen sogar höher beurteilt als noch vor zwei Jahren.
Hart geht die Leserschaft indessen mit der «Luzerner Zeitung» ins Gericht (- 7 Punkte) – obwohl sich deren Berichterstattung gemäss MQR-18 eigentlich um 3 Punkte verbessert hat.
In der kombinierten Wertung aus Wahrnehmung und gemessener Qualität sind die «Berner Zeitung» und die «Basler Zeitung» im Bereich Tages- und Onlinezeitungen am tiefsten gefallen (- 4 Punkte).
Zu den klaren Verlierern im Bereich Boulevard- und Pendlerzeitungen gehören watson.ch und 20minuten.ch: Bei den beiden Online-Portalen wurde nicht nur eine tiefere Qualität gemessen, sie verloren auch an Publikumsgunst. In der Gesamtbetrachtung schnitt 20minuten.ch um 5 Punkte und watson.ch um 4 Punkte schlechter ab als bei der letzten Erhebung vor zwei Jahren.
An der Online-Umfrage nahmen insgesamt 2'100 Personen aus der Deutschschweiz und der Romandie teil.