Barbara Novak, die ehemalige Marketingchefin Radio und TV Regional von CH Media, arbeitet seit August für die Migros-Medien.
Im Gespräch mit dem Klein Report schaut sie zurück auf ihren Wechsel zum orangen Riesen. Und sie spricht über die jüngsten Wemf-Zahlen und über das geplante Newsroom-Konzept in der Kommunikationsabteilung.
Sie haben Anfang Jahr zunächst auf Projektbasis fürs Verlagshaus der Migros zu arbeiten begonnen. Wie kam es dazu?
Barbara Novak: «Genau – das Intermezzo betraf eine befristete Stelle für einen grossen Event, der dann aufgrund von Corona nicht durchgeführt werden konnte. Ich hatte zwar bis zuletzt meinen Schreibtisch in den Räumlichkeiten von Radio 24 im Löwenbräu, war aber bereits für alle regionalen elektronischen Medien von CH Media als Marketingleiterin tätig – über Zürich hinaus. Das Gefühl von lokaler zu nationaler Tätigkeit hat mich somit schon länger begleitet und half sehr beim Einstieg in die Migros-Welt.»
Aus der Medienbranche zu dem Grossverteiler: War das nicht ein Kulturschock?
Novak: «Nein, der Wechsel selber fiel mir einfach. Wie mit Radio 24 bin ich auch mit der Migros aufgewachsen. Die Marke und deren Medien sind mir als Genossenschafterin vertraut. Und als netter Nebeneffekt hat sich mein Arbeitsplatz um lediglich 400 Meter verschoben – vom wunderbaren Löwenbräu zum wunderbaren Turm am Limmatplatz.»
Nach dem Projekt-Mandat haben Sie nun also definitiv Ihr Büro zu den Migros-Medien gewechselt. Was ist Ihre neue Funktion?
Novak: «Ich verantworte seit 1. August dieses Jahres die Abteilung Business & Consulting. Wenn man so will, die klassische ökonomische Verlagsseite eines Medienhauses. Zu meinem Bereich gehören die Vermarktung, das Marketing inklusive Vertrieb, das Auftragsgeschäft (eine interne Agentur) sowie Spezialisten wie zum Beispiel die Marktforschung.»
Was bedeutet das konkret?
Barbara Novak: «In erster Linie bin ich mitverantwortlich, dass das ‘Migros-Magazin’ jeden Montag perfekt produziert im Briefkasten unserer Leser und Leserinnen liegt. Und dass die Auflage sowie die Leserschaft stabil bleiben. Ich monitore den Umsatz, die Produktion, den Einkauf sowie alle Schnittstellen. Wir sind als Owned Media im Bereich der Direktion Kommunikation & Medien integriert, was zu weiterführenden Tätigkeitsfeldern führt.»
Gemäss Recherchen des Klein Reports stehen bei den Migros-Medien Veränderungen an. Es soll ein Newsroom entstehen, der zentral die Inhalte auf die Migros-Titel ausspielt ...
Novak: «Der Migros-Genossenschafts-Bund betreibt heute bereits einen Newsroom. Neu wird auf Januar 2021 die Direktion Kommunikation & Medien organisatorisch basierend auf dem Newsroom-Konzept aufgebaut und die Prozesse werden angepasst. Damit verbessern wir intern die Transparenz über Themen und Projekte wie auch die Koordination unserer Arbeit. Letztlich wollen wir unsere Botschaften bestmöglich an unsere Zielgruppen kommunizieren.»
Apropos Zielgruppen: Sind Sie zufrieden mit den jüngsten Wemf-Zahlen der Migros-Publikationen?
Novak: «Wir sind zufrieden mit der Auflagenentwicklung des ‘Migros-Magazins’ und sehr zufrieden mit der Entwicklung von ‘Migusto’. Die Auflage des ‘Migros-Magazins’ ist seit Jahren stabil, dies in einem rückläufigen Printmarkt. Wir verzeichnen schweizweit aktuell 3'028'000 Leser und Leserinnen und mit ‘Migusto’ haben wir in der aktuellen Zählung zum ersten Mal über eine Million Lesende erreicht. Die Publikationen der Migros funktionieren nach wie vor gut. Wir arbeiten daran, dass das auch weiterhin so bleibt.»
In den Mediadaten des «Migros-Magazin» wird vermerkt: «Jede Woche in Ihrem Briefkasten. Selbst mit Stopp-Kleber.» Weshalb ist das so?
Novak: «Das ‘Migros-Magazin’ ist ein Produkt der grössten Detailhändlerin der Schweiz. Unser Interesse liegt darin, die strategisch wichtigen Migros-Themen bis zur Angebotskommunikation in dieser Wochenzeitung zu kommunizieren. Es soll unterhaltend und informativ sein, einen Mehrwert schaffen und die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung ansprechen. Aus diesem Grund ist der Titel auch gefüllt mit interessanten, aktuellen Themen sowie Hintergrundgeschichten, die nichts direkt mit der Migros zu tun haben. Es entsteht Woche für Woche ein Produkt, das aufgrund der inhaltlichen Zusammensetzung einer interessanten Wochenzeitung entspricht und unterhaltsamen Lesestoff bietet. Dies wird mit diesem erwähnten Vermerk erklärt.»