Tele Bärn und Tele Ostschweiz haben den Test des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom) nicht bestanden: Die zu CH Media gehörenden TV-Sender haben es verpasst, die erforderlichen 150 Minuten Regionalinformationen pro Woche zu senden.
Während Tele Ostschweiz mit fast 139 Minuten Regionalinformationen knapp durchgefallen ist, verfehlte Tele Bärn mit 73 Minuten das Ziel klar.
Das zeigen die am Donnerstag veröffentlichten Programmanalysen, die die Publicom AG im Auftrag des Bakoms durchgeführt hat. Um eine Konzession zu erhalten, müssen sich lokale TV-Sender verpflichten, pro Woche 150 Minuten Regionalinformationen während der Hauptsendezeit von 18 bis 23 Uhr zu senden.
Von den 13 untersuchten TV-Stationen haben nur Tele Bärn und Tele Ostschweiz die Vorgaben des Bakoms nicht erfüllt. Mit grossem Abstand Klassenbester war der Genfer Sender Léman Bleu, der über 15 Stunden oder umgerechnet 900 Minuten relevante Regionalinformationen verbreitete.
Das Bakom hat in seiner ersten Überprüfung seit dem Inkrafttreten der neuen Vorgaben von Anfang 2020 auch die Radios unter die Lupe genommen. Wenn ein Privatradio eine Konzession erhalten will, muss es täglich während den Hauptsendezeiten mindestens eine halbe Stunde Regionalinformationen senden.
Am meisten Regionalinformation verbreiten fünf Radios aus der Romandie, wie das Bakom feststellte. Allerdings erfüllen zehn der 30 gemessenen Radioprogramme die Vorgaben noch nicht.
Das Bakom wird nun als Aufsichtsbehörde auf die «fraglichen Sender» zugehen und sie an ihre Verpflichtungen «erinnern», informierte die Behörde in einem leichten väterlichen Unterton.
Diejenigen Sender, die zu wenig Regionalinformationen verbreitet haben, können zu den Ergebnissen der Analyse Stellung nehmen und Ihre Programmleistung mit dem Bakom diskutieren. Sanktionen seien gemäss der Behörde keine vorgesehen.
Für lokale TV-Sender, die sich juristisch gegen das Vorgehen des Bakoms wehren wollen, hat der Verband der Regionalfernsehen Telesuisse am Donnerstag Unterstützung zugesichert, wie der Klein Report berichtete.
Dem regionalen Service public stehen aktuell sechs Prozent aus dem Ertrag der Abgabe für Radio und Fernsehen zur Verfügung, was insgesamt 81 Millionen Franken sind. Davon fliessen 50,3 Millionen an die regionalen Fernsehsender und 25,1 Millionen an die kommerziellen Radios.
Der Rest von 5,6 Millionen Franken geht an die komplementären nicht gewinnorientierten Radios. Dies haben einen «anderen Programmauftrag als die kommerziellen Stationen», so das Bundesamt für Kommunikation, und waren daher nicht Teil der Analyse.