Derzeit wird eine 14-teilige Sommerserie über Podcasts ausgespielt, vom «Blick» bis zum «Zofinger Tagblatt». Die reportageartigen Texte produziert hat Keystone-SDA - mit Subventionen vom Bundesamt für Kultur (BAK).
In einer der Folgen versprechen die Rapper Knackeboul und Luuk Trash mit «Pottcast - der erste Podcast mit tiefem Niveau». In einer anderen werden die Macher von «Cliocast» vorgestellt, einem Podcast, in dem die Arbeit von Historikern zu Wort kommt.
Im Kleingedruckten unter den Textbeiträgen steht, dass die Serie «mit finanzieller Unterstützung aus dem Kredit ‚Verständigungsmassnahmen‘ des Bundesamtes für Kultur zustande gekommen» sei. Bekommt Keystone-SDA neben der regulären Subvention und der Corona-Nothilfe also noch mehr Geld aus der Staatskasse?
«Es gibt schon seit Jahren eine Leistungsvereinbarung zwischen dem Bundesamt für Kultur BAK und Keystone-SDA im Bereich der Kulturberichterstattung», sagte SDA-Sprecher Iso Rechsteiner auf Anfrage des Klein Report.
Die Vereinbarung gehe zurück auf die Zusammenarbeit des ehemaligen Feuilleton-Diensts, heute ch-intercultur, und der SDA. «Das BAK fördert die Kulturberichterstattung der Nachrichtenagentur mit einem Strukturbeitrag. Diese Förderung gründet im Interesse des BAK darin, dass die Kulturberichterstattung in den ‚klassischen‘ Redaktionen schon seit längerer Zeit unter Druck ist.»
Im kommenden Jahr soll die Leistungsvereinbarung zwischen BAK und Keystone-SDA im Rahmen der Kulturbotschaft neu verhandelt werden.
Die Podcast-Serie wurde aber nochmals aus einem anderen Geldtopf gefördert. «Diese Sommerserie wurde als Projekt beim BAK eingegeben», so Rechsteiner weiter gegenüber dem Klein Report. «Das BAK hat das Gesuch geprüft und finanziert diese Sommerserie aus dem Topf ‚Verständigungsmassnahmen‘.»
Keystone-SDA verbreitet die Serie über seinen Basisdienst. «Dies als Angebotserweiterung in der traditionell eher newsärmeren Sommerzeit.»