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Mittwoch
22.05.2024

TV / Radio

Möchte den Userinnen von Joyn auch SRG-Produktionen anbieten: Andrea Haemmerli, Managing Director der Seven.One Entertainment Group... (Bild: zVg)

Möchte den Userinnen von Joyn auch SRG-Produktionen anbieten: Andrea Haemmerli, Managing Director der Seven.One Entertainment Group... (Bild: zVg)

Für die Lancierung des Streaming-Dienstes Joyn auf dem Schweizer Markt hat die Seven.One Entertainment Group (Schweiz) ihr Team ausgebaut.

Der Klein Report sprach mit Managing Director Andrea Haemmerli über die Hintergründe der Einstellung von Zappn, über mögliche Kooperationen mit der SRG und über die Kniffs des Schweizer Marktes bei der Lancierung des Joyn-Portals, das in Deutschland und Österreich bereits on air ist.

Wo sehen Sie den Platz für Joyn auf dem hart umkämpften Streamingmarkt?
Andrea Haemmerli
: «Joyn ist der einzige Anbieter auf dem Schweizer Markt, der kostenlos eine Kombination aus Live-TV und einem umfassenden On-Demand-Angebot bietet. Dies mit den in der Schweiz relevantesten Sendern und 30‘000 Stunden On-Demand-Content. Dazu gehören Shows, Comedy und Reality-Formate aus unserem Senderkosmos wie ‚Joko & Klaas‘, ‚The Voice‘, ‚Germany’s Next Topmodel‘ und viele mehr.»

Wie laufen die Vorbereitungen zum Launch von Joyn in der Schweiz?
Haemmerli: «Mitte Juni rollen wir Joyn auf allen Plattformen in der Schweiz aus. Momentan arbeiten die unterschiedlichsten Teams in verschiedenen Bereichen auf Hochtouren, damit der Start zum Erfolg wird.»

Musste die Seven.One Entertainment Group mehr Leute anstellen für die Schweiz-Expansion von Joyn?
Andrea Haemmerli: «Ja, das Projekt ist sehr aufwendig und ressourcenintensiv, nicht nur zum Launch hin, aber auch danach im laufenden Betrieb. Wir haben im Bereich Projektleitung, Technik, Marketing, Customer Service und Lizenzrechte aufgestockt.»

Wer sorgt für die ganze Technik oder wie muss man sich die Schweiz-Expansion in der Umsetzung konkret vorstellen?
Haemmerli: «Joyn nutzt im gesamten DACH-Raum die gleiche Technologie. Dabei profitieren wir davon, dass Joyn bereits erfolgreich in den deutschen und österreichischen Märkten etabliert ist. Dadurch können wir auf die dort gesammelten Erfahrungen sowie ein sehr professionelles und erfahrenes Team zurückgreifen...»

...mussten sie auch auf Schweizer Besonderheiten Rücksicht nehmen?
Andrea Haemmerli: «Ja, jeder Markt ist einzigartig und erfordert eine spezifische Anpassung von Joyn. Ein Beispiel für die Besonderheiten des Schweizer Marktes ist die Integration der Live-Signale aller grossen Sender, die durch den Gemeinsamen Tarif ermöglicht wird.»

Wieso wird das bisherige Streaming-Portal Zappn in der Schweiz durch Joyn ersetzt? Was passiert mit Zappn?
Haemmerli: «Das Ziel der ProSiebenSat.1 Gruppe ist es, sich im DACH-Raum auf eine einzige Streaming-Plattform, Joyn, zu konzentrieren. Joyn steht im Zentrum unserer Entertainment-Strategie. In der Schweiz wird Joyn die bisherige Plattform Zappn ablösen. Unsere Zappn-Nutzer und -Nutzerinnen werden auf Joyn umgeleitet und Zappn wird eingestellt. Joyn bietet den Schweizer Nutzern und Nutzerinnen wesentlich mehr als Zappn: Live-Signale, deutlich mehr Content, Fast Channels und Joyn Originals, die bisher in der Schweiz noch nicht verfügbar waren.»

Wie sehen Sie Joyn auf dem Schweizer Streaming-Markt neben der SRG Plattform Play Suisse?
Andrea Haemmerli: «Derzeit haben die beiden Plattformen sehr unterschiedliche Ausrichtungen: Bei Play Suisse findet man die Library der SRG, aber keine Live-Signale, keine News, keinen Sport und auch keine Dokumentationen. Joyn hingegen bietet einen ganz anderen Fokus mit Live-Signalen aller grossen Sender in Kombination mit einem On-Demand-Angebot von über 30‘000 Stunden.»

Sind für sie Kooperation mit der SRG denkbar?
Haemmerli: «Es wäre natürlich grossartig, wenn wir den Joyn-Nutzern und Nutzerinnen auch hochwertige SRG-Produktionen auf unserer Plattform anbieten könnten. Wir sind sehr offen für Kooperationsmodelle, um dies zu ermöglichen.»

Wie wird Joyn finanziert? Ist die Einführung eines Abo-Modells in Zukunft denkbar?
Andrea Haemmerli: «Joyn wird in der kostenlosen Version ausschliesslich durch Werbeeinnahmen finanziert. Zum Start konzentrieren wir uns auf dieses kostenlose AVoD-Angebot von Joyn. Für die Vermarktung arbeiten wir exklusiv mit Goldbach zusammen. Zudem wird es bereits bei der Lancierung eine kostenpflichtige SVoD-Version von Joyn geben. Für 7.90 Franken pro Monat können Nutzer und Nutzerinnen nicht nur 50, sondern über 100 Live-TV-Sender empfangen und exklusive Previews sowie Originals geniessen.»