Seit dem für viele überraschenden Konkurs des Zürcher Kulturtempels Kosmos im Dezember brodelt es in der Gerüchteküche, wer das Kino und den gastronomischen Bereich wieder dem Publikum zugänglich machen könnte.
Die SBB, denen die Liegenschaft gehört, gaben Anfang des Jahres zu Protokoll, dass mit einer Entscheidung beim Kosmos Ende des ersten Quartals 2023 zu rechnen ist. Spekuliert wurde, dass die Arthouse-Gruppe oder die Swisscom-Tochter Blue Cinema Interesse zeigten.
«And The Winner Is … die NZZ», weiss nun das Finanzportal Inside Paradeplatz von Lukas Hässig am Mittwoch zu berichten. Genauer heisst es, das Zürich Film Festival ZFF, also die NZZ-Tochter, habe von der SBB den Zuschlag für die Kinosäle im Kosmos erhalten.
Für die Restaurants habe die Gastrofirma Commercio das Rennen gemacht, heisst es im Finanzblog weiter. Pikant: Zur Gruppe gehören auch die Arthouse-Kinos.
Die SBB verlangte bei der Kosmos-Ausschreibung, dass der neue Mieter alle Kinos sowie die Gastro- und Dritt-Flächen übernehmen müsse. Commercio und das ZFF sollen sich deshalb zusammengetan und gemeinsam eine Bewerbung eingereicht haben.
Auf den sechs Leinwänden an der Europaallee soll aber das ZFF in Zukunft die Programmhoheit haben.
Aber man wird sich bestimmt eng miteinander abstimmen können. Denn: Vor wenigen Wochen hat das Zurich Film Festival sein Büro ins Zürcher Seefeld gezügelt. Ins frühere Studio Bellerive. Im gleichen Haus ist bereits die Arthouse Commercio Movie AG domiziliert sowie der an den Arthouse-Kinos beteilige Verleiher DCM und die Produktionsfirma Condor Films.
Für das Zurich Film Festival soll die Location an der Europaallee in Zukunft ein Meeting-Point für verschiedenste Events werden.
Die SBB wollte sich laut Inside Paradeplatz nicht zu der Vergabe äussern. Es könnte also noch ein bisschen dauern, bis ein Moderator das Zeichen gibt und der Operateur den Film starten kann. Für die Miete verlangte die SBB beim Start des Kosmos 2017 für den Gastro- und Kulturbereich zusammen 1,7 Millionen Franken pro Jahr.