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Samstag
25.07.2015

Medien / Publizistik

Vergangenes Wochenende ist es zu Krawallen während einer Besetzungsaktion auf dem Zürcher Binz-Areal gekommen. Filippo Leutenegger sowie zwei Kamerafrauen wurden belästigt oder sogar angegriffen. Auch Anwohner mussten zwei Tage unter massivem Lärm leiden.

Eine Kamerafrau von Tele Top war am Sonntag ebenfalls vor Ort. Laut dem «Tages-Anzeiger» wurde sie «massiv und primitiv» belästigt. «Ich wurde nicht belästigt, sondern nur beleidigt», erzählt sie entspannt dem Klein Report. «Ich bin zu verschiedenen Haushalten gegangen und habe geklingelt, um auf einen Balkon zu gelangen und von dort aus zu filmen. Da sind mir zwei Besetzer gefolgt. Einer war eher aktiv, während der andere sich passiv verhielt. Die beiden haben mich angeschrien, aber nichts gemacht und auch Abstand zu mir gehalten», erinnert sich die Frau.

Eine ganz andere Erfahrung machte eine Kamerafrau von TeleZüri. Nebst durchschnittenen Kamerakabeln wurden Besetzer ihr gegenüber agressiv: «Ich filmte die Besetzer inkognito mit meinem Handy, als sie Filippo Leutenegger angriffen. Ich stand ausserhalb des Areals, aber sie entdeckten mich trotzdem und verfolgten mich etwa 250 Meter weit», erklärt die Kamerafrau aufgeregt dem Klein Report.

«Es war wie in einem schlechten Traum. Ich wusste nicht, zu was sie fähig sind und was sie mit mir anstellen, wenn sie mich erwischen. Als sie mich dann doch einholten, war ich von sieben Personen umzingelt. Sie drohten mein Handy zu zerstören, rissen es mir gewaltsam aus der Hand und löschten das aufgenommene Video. Zum Glück haben sie es nicht in allen Ordnern gelöscht, und so konnte ich es doch noch an die Öffentlichkeit bringen», erklärte sie dem Klein Report. Die Kamerafrau spricht von einem einmaligen Erlebnis: «So etwas ist mir noch nie passiert. Ich bin froh, dass es vorbei ist, es war ein sehr actionreicher und angsterfüllter Moment für mich.»

Filippo Leutenegger wollte sich am Telefon gegenüber dem Klein Report nicht mehr zu diesem Thema äussern und verwies auf die Aussagen an seiner Medienkonferenz.

Das Binz-Areal ist immer wieder wegen Besetzungen in den Medien präsent. Es wurde am letzten Wochenende von bis zu 500 Personen in Beschlag genommen. Das mehrteilige Fabrikgebäude dient Film- und Theatergruppen als Probe- und Aufführungsort und verfügt über mehrere Werkstätten, in denen unter anderem Kulissen für Theaterstücke und Kunstaktionen gebaut werden.

Das Areal wird im Frühsommer 2016 von der Basler Stiftung Abendrot überbaut werden.