Der «Sonntagsblick» präsentierte Mitte Februar gross aufgemacht Fotos einer Zelle im Massnahmenzentrum Uitikon (MZU), welche offensichtlich vom Jugendstraftäter «Carlos» verwüstet worden waren.
Die Zürcher Staatsanwaltschaft will nun in einem Strafverfahren klären, wie beziehungsweise durch wen diese Bilder zu Ringier gelangt sind. Sie hat am Dienstag ein Verfahren wegen Amtsgeheimnisverletzung gegen Unbekannt eingeleitet.
Anlass des Ermittlungsverfahrens war ein Artikel in der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Dienstag. Darin deutete das Blatt an, dass Roger Huber, ein externer PR-Berater, den die Zürcher Jugendanwaltschaft beigezogen hat, die Bilder dem «Sonntagsblick» zugestellt haben könnte.
Huber gibt zwar zu, die Bilder von Oberjugendanwalt Marcel Riesen erhalten zu haben, bestreitet aber, diese an Ringier weitergeleitet zu haben. Der NZZ liege hingegen «die mehrfach bestätigte Aussage eines Kadermitglieds von Ringier vor, wonach die Bilder aus dem `Sonntagsblick` tatsächlich von Roger Huber stammen», wie das Blatt in seiner Dienstagsausgabe schrieb.