Content:

Dienstag
21.05.2013

TV / Radio

Zehn regionale TV-Sender treten wegen des Konflikts um die neuen TV-Quoten aus dem TV-Panel der Mediapulse AG aus. Wie Mediapulse am Freitag mitteilte, haben sich folgende Sender zum Austritt entschieden: Léman Bleu Télévision SA, Vaud Fribourg TV SA, Canal 9, Canal Alpha Plus SA, TeleBielingue AG, Stiftung Kabelnetzbasel (Telebasel), Tele 1 AG, TVO AG, Südostschweiz TV AG und TeleTicino SA.

«Die Sender», schreibt das Unternehmen, «sind mit den Zuschauerzahlen der neuen TV-Messung von Mediapulse nicht zufrieden. Dies, obschon die neuen, seit Februar 2013 an die Sender gelieferten Zahlen nur in einzelnen Fällen negative Veränderungen zum Verlauf der Zuschauerzahlen des Vorjahres zeigen.»

Als Konsequenz aus der Kündigung erhalten die Sender ab sofort keine Daten aus dem TV-Panel mehr. Die Mediapulse, heisst es weiter, bedauere den Schritt und werte die Kündigung «insbesondere als politisches Signal». Auch stünden den Sendern weiterhin alle Türen offen.

Wie Mediapulse-Sprecher Nico Gurtner am Freitag auf Nachfrage des Klein Reports erklärte, sei die Kündigung bedauerlich, finanziell aber nicht bedrohlich: «Die zehn Regionalsender machen rund 3,5 Prozent unseres Umsatzes aus», erklärte er.

Auf die Frage, inwiefern man versucht hat, die Sender dabei zu behalten, sagte Gurtner: «Mediapulse und Publica Data haben sich in den letzten Monaten bemüht, den Regionalsendern die Veränderungen zwischen den beiden Panels zu erläutern und Missverständnisse auszuräumen. Einer der beiden Expertenberichte wurde sogar explizit auf die Kritikpunkte der Regionalsender ausgerichtet.» Forderungen hätten die Sender nicht gestellt.

Und inwiefern deutet Mediapulse den Schritt als politisches Signal? «Die gemeinsame Kündigung von zehn Sendern als koordiniertes Vorgehen hat natürlich auch eine gewisse Signalwirkung. Dies wird Telesuisse durchaus bewusst gewesen sein», so Nico Gurtner gegenüber dem Klein Report.