Die Gratis-Kultur wird langsam zum Auslaufmodell. Das Internet wird erwachsen. Und für Erwachsene kostet das Leben auch Geld, wie wir alle nach dem Ende der Pubertät lernen mussten.
Diese Erkenntnis wird jetzt gerade im Internet entdeckt. Werbeblocker werden für jede Onlineplattform früher oder später zum Ärgernis. Auch der Videodienst Youtube, eine Tochter von Google, will diesen Adblockern nun verstärkt den Kampf ansagen.
Die Strategie: User dazu auffordern, den Adblocker auszuschalten oder Youtube Premium zu abonnieren.
Erste Berichte im Netz zeigen, dass Youtube zur Umsetzung dieser Strategie bereits mit Tests begonnen hat. Die Plattform Android Authority berichtet von solchen Tests, die das Schauen von lediglich drei Videos erlauben, wenn man einen Werbeblocker aktiv hat. Danach sei ein Abspielen von Bewegtbild oder Musik-Videos auf der Plattform nicht mehr möglich.
«Adblocker sind nicht neu», sagte Google-Sprecherin Oluwa Falodun Ende Juni zum amerikanischen Technik-Portal The Verge. Andere Firmen würden schon lange Nutzerinnen aktiv daraufhin hinweisen, diese auszuschalten. Man werde das jetzt ebenfalls umsetzen, «aber ausreichend Warnungen aussprechen», bevor das Schauen nicht mehr möglich sei.
«Das werbefinanzierte Modell von Youtube unterstützt ein sehr diverses Ökosystem von Content-Schaffenden, das Milliarden Menschen weltweit Zugang zu diesen Inhalten gibt», erklärte Falodun. Dieser freie Zugang sei allerdings nur möglich, weil er durch Anzeigen gestützt werde.
Youtube hat in den letzten Jahren die Dichte an Werbeeinschaltungen ständig erhöht, um vor allem sein Bezahlabo Youtube Premium attraktiver zu gestalten. Mit diesem werden sämtliche Anzeigen von der Website entfernt. Die Strategie geht auf: Der Bezahlservice zählt bereits über 80 Millionen Abonnenten.