Manche Journalisten mögen es, die meisten aber nicht: Die Berichterstattung aus den Gemeinde- und Kantonsräten zählt auf jeden Fall zu den schwierigeren Disziplinen im Journalismus. Wer lange dabei ist, baut dafür eine Brücke zu den Parlamentariern auf.
Gegenüber dem Klein Report meinte kürzlich ein Kantonsrat: «Ich kenne die Journalisten von der 'Limmattaler Zeitung', vom 'Tages-Anzeiger' und von der NZZ. Die von Keystone-SDA habe ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen.»
Ausgerechnet diejenigen von Keystone-SDA nicht? Die Nachrichtenagentur unterhält als einziges Medium einen Bezugsvertrag mit dem Kantonsrat. «Keystone-SDA deckt ausnahmslos jede Sitzung von Kantonsrat und Zürcher Gemeinderat ab», antwortet der CEO, Hanspeter Kellermüller, auf entsprechende Fragen des Klein Reports: «Im Kantonsrat sind wir öfters auch physisch präsent, im Gemeinderat via Stream, das heisst online», so der CEO.
«Öfters» ist eine Definitionsfrage. Eine Berichterstattung via Stream ist technisch machbar. Viele Nuancen des Ratsbetriebs gehen aber verloren, wenn man nicht vor Ort berichtet. Pausengespräche mit den Parlamentariern sind nicht möglich. Und eine Ehrbezeugung gegenüber dem Rat sieht anders aus.
Der Vertrag mit den Parlamentsdiensten des Kantonsrats laufe in den nächsten Wochen aus, so Kellermüller gegenüber dem Klein Report.
