Die Talsohle schein erreicht zu sein - zumindest bei den Regionalzeitungen: Dieses Bild zeichnen die neusten Erhebungen der Wemf AG für Werbemedienforschung zu den Leserzahlen im Schweizer Zeitungswald.
Zulegen konnten im Vergleich der Frühlingsdaten mit der Erhebung im Oktober 2015 zahlreiche Regionalblätter. «Der Landbote» in Winterthur erreichte mit 108 000 Lesern bemerkenswerte 10 Prozent mehr als noch sechs Monate davor. Die Regionalzeitungen im Umland von Zürich konnten mit 402 000 Lesern ein Plus von 4,4 Prozent verzeichnen. Auch das «Bieler Tagblatt», die «Thurgauer Zeitung», der «Walliser Bote» und der «Bote der Urschweiz» konnten ihre Reichweite ausbauen.
Die Reichweite der «Südostschweiz» mit 205 000 und der «AZ Nordwestschweiz» mit 461 000 Lesern sind aus methodischen Gründen nicht mit den Daten von vor sechs Monaten vergleichbar.
Bei den grossen Tageszeitungen aus städtischen Agglomerationen sieht das Bild durchzogen aus. Die «Neue Luzerner Zeitung» mit 302 000 Lesern und das «St. Galler Tagblatt» mit 263 000 Lesern konnten ihre Reichweite halten. Der «Tages-Anzeiger» sticht mit einem Plus um 3,7 Prozent auf
474 000 Leser besonders ins Auge. Dagegen verlor die «Neue Zürcher Zeitung» 4,0 Prozent und erreichte noch 263 000 Leser. Der «Blick» sackte um satte 7,0 Prozent auf 609 000 Leser ein.
Die beiden Gratisblätter von Tamedia und Ringier entwickelten sich gegenläufig zu den bezahlten Aushängeschildern: Weiter abgespeckt hat das leserstärkste Tamedia-Blatt «20 Minuten», das mit 1,43 Millionen 2,6 Prozent weniger Leser erreichte. Ringiers Pendler-Konkurrent «Blick am Abend» stabilisierte seine Reichweite bei rund 672 000 Lesern. Die «Weltwoche» gewann 4,7 Prozent neue Leser, die «Basler Zeitung» verlor 12,3 Prozent auf 114 000 Leser.
Die Schonzeit für die Sonntagszeitungen scheint vorbei zu sein. Die Reichweite des «SonntagsBlick» schrumpfte um 8,2 Prozent auf 638 000 Leser, diejenige der «Schweiz am Sonntag» um 5,7 Prozent auf 345 000 Leser. Die «NZZ am Sonntag» erreichte mit 413 000 Lesern 2,4 Prozent weniger als vor sechs Monaten und die «SonntagsZeitung» verlor 1 Prozent mit neu 616 000 Lesern. «Zentralschweiz am Sonntag» und «Ostschweiz am Sonntag», wiederum eher regional-ländlich geprägt, blieben stabil. Die Woz erreicht 26 Prozent mehr Leser.
Uneinheitlich fiel das Bild bei den Wirtschaftstiteln aus: Während die «Bilanz» 6,3 Prozent einbüsste, konnte die «Handelszeitung» 5 Prozent aufstocken. «Finanz und Wirtschaft» hielt ihre Leser bei der Stange. Bei den besonderen Blättern konnten die «Landliebe», das «Migros-Magazin» und die «Coopzeitung» ein paar Leser mehr anlocken, während der «Drogistenstern» weiter sank.