Die Wemf hat auf Ende 2012 alle Mach-Verträge gekündigt. Dies erfolgte aus formal-rechtlichen Gründen, da für die Mach-Studien ein neuer Lieferumfang, eine neue Forschungsmethode und ein neues Preismodell eingeführt wird.
Betroffen sind insgesamt 480 Kunden bei der Mach Basic, 250 bei der Mach Consumer und 120 der Mach Radar. Die ersten Mach-Studien der dritten Generation werden im Herbst 2013 erscheinen. Das neue Forschungskonzept soll für die nächsten Jahre als Vorbild für die Medienforschung dienen.
Für Diskussionen wird wohl das neue Tarifmodell sorgen. «Dieses ermöglicht eine verursachergerechtere Kostenbeteiligung nach dem Prinzip True und Fair», sagte Urs Wolfensberger, der Projektleiter bei der Wemf, am Montag gegenüber dem Klein Report. «Vereinzelt überlegen sich ganz kleine Titel oder einzelne Zeitschriften nun, ob sie noch dabei sein wollen, da sie jetzt erstmals verursachergerechte Preise tragen müssen.» Wer allerdings nicht mehr in der Mach Basic vertreten ist, ist auch über die elektronischen Standard-Tools nicht mehr planbar.
Die Kostensteigerung betrifft vor allem Mach Basic. Während die Mach Consumer und die Mach Radar laut Wolfensberger preislich ungefähr auf dem heutigen Kostenniveau bleiben, wird die neu konzipierte Mach Basic insgesamt 25 Prozent teurer. «Das liegt an den vielen Innovationen und Verbesserungen im Forschungsdesign, das deutlich überarbeitet wurde», so Wolfensberger. So werden neu etwa Computer-assisted telephones interviewing (Cati) und Computer Aided Web Interviewing (Cawi) in der Studie kombiniert. Damit schafft die neue Mach Anschlussfähigkeiten für einen intermedialen Datensatz Schweiz. Eine im Rahmen der Tests für die neue Mach aufgelegte Pilotstudie zu Total-Audience wurde bereits im Frühjahr 2011 vorgestellt. Für das Frühjar 20212 ist eine Aktualisierung vorgesehen.
Einige Titel, wie etwa die «Surprise», trifft das besonders hart. Bisher zahlte das Magazin 4000 Franken, damit der Titel bei den jährlich 19 000 Interviews in der Deutschschweiz abgefragt wurde. Nach dem neuen Modell steigen die Kosten auf 14 000 Franken. Um die Preissteigerung etwas zu dämpfen, wird die Wemf die Überwälzung der verursachergerechten Kostenbeteiligung auf drei Jahre verteilen.
Das neue Forschungsmodell wird im Frühjahr 2012 gestartet. Es wurde während mehreren Jahren mit den Branchenvertretern besprochen und laufend den aktuellsten Forschungsmethoden angepasst. In den Prozess einbezogen waren auch alle Kommissionen der Wemf, des Verbands Schweizer Medien, der Presse Suisse und Stampa Svizera sowie Vertreter der anderen Medienforschungsinstitute.