Die Wettbewerbshüter haben bei der Credit Suisse, bei PostFinance, der UBS, dem Kartenanbieter Aduno und der Swisscard GmbH Hausdurchsuchungen durchgeführt. Der Verdacht: Ein gemeinsamer Boykott gegen die mobilen Zahllösungen Apple Pay und Samsung Pay.
Die Untersuchung, die am 13. November eröffnet wurde, soll aufklären, ob die Schweizer Finanzinstitute die Bezahllösung Twint bevorzugt und mit allfälligen Boykott-Abreden gegen das Schweizer Kartellrecht verstossen haben.
«Es besteht der Verdacht, dass die Schweizer Finanzinstitute sich abgesprochen haben, ihre Kreditkarten nicht für die Benutzung von Apple Pay und Samsung Pay freizugeben», erklärte die Wettbewerbskommission (Weko) am Donnerstag.
Als Reaktion auf die Untersuchungen zeigte sich PostFinance «überzeugt, nicht gegen das schweizerische Kartellrecht verstossen zu haben». Zur Klärung des Sachverhalts sei man bereit, mit der Wettbewerbsbehörde zu kooperieren, heisst es in einer Mitteilung an die Medien.
Twint selber sei «erstaunt» über das Vorgehen der Weko. «Obwohl die Wettbewerbskommission gegen Twint keine Untersuchung eröffnet hat, wurden am Dienstag auch die Räumlichkeiten der Twint AG in Zürich durchsucht», informierte das Fintech-Unternehmen hinter der Twint App.
«Zudem hat Twint ja selber vor einiger Zeit die Weko um Prüfung diskriminierenden Verhaltens von Apple gegenüber Twint ersucht, weil Apple die störungsfreie Nutzung von Twint auf IOS-Geräten verhindert», heisst es weiter von der Firma, die den Schweizer Banken BCV, Credit Suisse, Raiffeisen, UBS, ZKB sowie der PostFinance und der Finanzinfrastruktur-Dienstleisterin SIX gehört.