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Mittwoch
10.06.2015

Medien / Publizistik

Die Ricardo-Übernahme durch die Tamedia hat die Wettbewerbskommission (Weko) auf den Plan gerufen. Diese sieht im Stellenbereich eine marktbeherrschende Stellung auf dem Schweizer Online-Markt.

Weko-Fürsprecherin und -Vizedirektorin Carole Söhner-Bührer nimmt gegenüber dem Klein Report Stellung: «Unsere Sicht ist eine erst provisorische, da die vertiefte Prüfung erst eingeleitet wird. Nach Abschluss der vorläufigen Prüfung, die ein summarisches Verfahren von einer Dauer von 30 Tagen ist, kommen wir zum Schluss, dass Anhaltspunkte für die Begründung oder Verstärkung einer allenfalls marktbeherrschenden Stellung im Stellenbereich vorliegen. In der nun eröffneten vertieften Prüfung von vier Monaten muss die Frage beantwortet werden, ob eine marktbeherrschende Stellung durch den Zusammenschluss resultiert, die den wirksamen Wettbewerb beseitigt.»

Aber was hat die Weko für Möglichkeiten, um Tamedia und Ringier in diesem Bereich zurückzubinden? Söhner-Bührer dazu: «Das Verfahren der Zusammenschlusskontrolle kann in drei Ergebnisse münden: Das Vorhaben wird genehmigt, sofern keine Beseitigung des Wettbewerbs droht. Sofern eine Beseitigung des Wettbewerbs droht, kann es entweder unter Auflagen und Bedingungen zugelassen oder untersagt werden.»

Die kollektive Marktbeherrschung bietet im Gegensatz zur individuellen Marktbeherrschung mehreren Unternehmen gemeinsam die Möglichkeit, sich von Mitbewerbern, Anbietern oder Nachfragern in wesentlichem Umfang unabhängig zu verhalten. Söhner-Bürer erklärt abschliessend: «In einem solchen Fall wird mit den Parteien nach Auflagen und Bedingungen gesucht, die eine Genehmigung in veränderter Form zulassen, oder der Zusammenschluss wird untersagt.»