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Montag
17.02.2025

TV / Radio

Die Akademien der Schweiz suchen das Gespräch mit SRF… (Bild: Screenshot samw.ch)

Die Akademien der Schweiz suchen das Gespräch mit SRF… (Bild: Screenshot samw.ch)

Die geplanten Programmanpassungen des Schweizer Radio und Fernsehens (SRF) im Bereich Kultur und Wissenschaft werfen hohe Wellen: Nachdem die Wissenschaftsjournalisten sich zum SRF-Abbau geäussert haben, haben die Akademien der Wissenschaften am Freitag einen offenen Brief an Nathalie Wappler geschrieben.

«Insbesondere die Streichung des Wissenschaftsmagazins auf SRF2 Kultur und SRF News sowie die Reduzierung der Wissenschaftsredaktion von Radio SRF beunruhigen die in den Akademien der Wissenschaften der Schweiz engagierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zutiefst», so beginnt dieser offene Brief.

Der Verbund der vier wissenschaftlichen Akademien der Schweiz fordert das Schweizer Radio und Fernsehen auf, von diesen Entscheidungen abzusehen.

Sie nennen fünf Gründe dafür: Komplexität und Demokratie erfordern einen verlässlichen Rahmen, heisst es in der Mitteilung. «Wir leben in einer komplexen Welt, die von Wissenschaft und Technologie geprägt ist. Entscheidungen über deren Anwendung spielen eine zentrale Rolle für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik.»

Zweitens: Wissenschafts- und Technologie-Themen sind selten eindimensional und benötigen eine tiefgehende Behandlung. Diese Inhalte bietet die Wissenschaftsredaktion auch in kürzeren Formaten wie dem «Echo der Zeit», dem «Rendevous (am Mittag)» und «HeuteMorgen» an. Werden in der Wissenschaftsredaktion Stellenprozente eingespart, fehlt durch das Wegfallen von themenkompetenten Journalistinnen und Journalisten das Herzstück für eine Vielzahl von Formaten, die heute nicht in Frage stehen.

Auch junge Menschen konsumieren lange Formate, wie die Akademien der Wissenschaften der Schweiz in ihrem Schreiben festhalten.

Weiter erfüllt die Wissenschaftsredaktion von SRF geradezu den Kernauftrag des Senders, nämlich in Form von Information, Bildung und Unterhaltung einen guten Service public zu liefern.

«In Zeiten von Fake News und zunehmend ausgefeilten Desinformationskampagnen sind verlässliche Informationsquellen von zentraler Bedeutung. Die Akademien der Wissenschaften der Schweiz sind der Ansicht, dass die anstehenden Budgetkürzungen bei Radio und Fernsehen die Fähigkeit unserer Gesellschaft schwächen werden, aktuelle Herausforderungen mit einer fundierten und vielfältigen Informationsbasis zu bewältigen», wie es abschliessend heisst.

Die Akademien der Wissenschaften der Schweiz bittet das SRF dringend, die Programmänderungen im Wissenschaftsbereich zurückzunehmen und Wege zu finden, die dem Auftrag im Bereich Wissens- und Wissenschaftsvermittlung im Rahmen des Service public gerecht werden.

Zudem bieten sie dem Schweizer Radio und Fernsehen das Gespräch an, um «konstruktive Lösungen zu diskutieren, mit denen die Wissenschaft in Zukunft weiterhin zu einem guten Wissenschaftsjournalismus in der Schweiz beitragen kann».