Bei der Direct Mail Company (DMC) kommt es Ende Januar zu einer Stabsübergabe: CEO Carlo Leone verlässt das Unternehmen, wie er gegenüber dem Klein Report bestätigte. Seine Nachfolge übernimmt Daniel Hügi, der bisherige Geschäftsführer der Presto AG. Damit übernimmt Hügi, der zuletzt bei Presto einen grossen Stellenabbau vollzogen hat, innerhalb des Post-Konzerns eine neue Führungsaufgabe.
Im Interview mit dem Klein Report erklärte Carlo Leone, weshalb es bei DMC zum Wechsel kommt und mit welchen Schwierigkeiten das auf die Zustellung unadressierter Direktwerbung spezialisierte Unternehmen zu kämpfen hat.
Können Sie erklären, ob und in welcher Form Sie aktuell noch für DMC tätig sind?
Carlo Leone: «Ja, ich bin noch bis Ende Januar 2018 bei der DMC tätig. Dabei werde ich im Januar den neuen CEO, Herrn Daniel Hügi, einarbeiten und das Geschäftsjahr 2017 ordentlich abschliessen.»
Was sind die Gründe dafür, dass Sie Ihre Funktion als CEO abgeben?
Leone: «Nach Abschluss einer intensiven Expansions- und Diversifikationsphase möchte ich mich nach 30 Jahren in der DMC, dies in verschiedenen leitenden Funktionen, beruflich neu orientieren.»
Was können Sie über Ihre Zeit als Geschäftsführer von DMC sagen?
Leone: «Es war eine kurzweilige, interessante und lehrreiche Zeit. Ich konnte mit einem ambitionierten Managementteam strategisch tätig sein, den Markt mit Medialeistungen/Forschungsdaten deklarieren, die Qualität der Dienstleistung erhöhen, Firmen übernehmen und integrieren, Mitarbeitende auf ihrem Karrierepfad fördern und entwickeln, die Leserzahlen des IN-Folders, trotz rückläufigem Markttrend, markant erhöhen und das VR-Präsidium bei verschiedenen Tochterunternehmen übernehmen.»
Welche Erfolge konnten Sie verbuchen?
Leone: «Die Übernahme von sieben Firmen und deren Integration innerhalb von fünf Jahren. Die Erhöhung der IN-Auflage von 916 000 auf 1 434 000 Exemplare, 2 x pro Woche. Die Erhöhung des Gruppenumsatzes von 70 auf 120 Millionen Franken. Die Einführung der Wemf-Forschungsreihe über unadressierte Direktwerbung. Weiter den Ausbau der Direct Mail Company auf 265 Mitarbeitende. Die Integration von Standorten in allen vier Landesteilen der Schweiz. Und den Aufbau des Bereichs Media Services innerhalb der Direct Mail Informatics.»
Welches waren oder sind die Schwierigkeiten, mit denen DMC zu kämpfen hat?
Carlo Leone: «Die stetige Zunahme der Stopp-Kleber an Briefkästen macht uns natürlich mehr und mehr zu schaffen. Dennoch leben immer noch aktuell rund 60 Prozent aller in der Schweiz lebenden Personen in sogenannten werbeaffinen Haushalten. Das stimmt zuversichtlich!»
Leone weiter: «Die wirtschaftlichen Entwicklungen aus den Gattungsentscheiden der Kunden stellen uns natürlich immer wieder vor Herausforderungen. Wir sind jedoch gut aufgestellt und werden uns in Zukunft auch mehr und mehr crossmedial weiterentwickeln, um den Bedürfnissen unserer Kunden gerecht zu werden.»
Kommt es aufgrund des schwierigen Umfelds zu einem Stellenabbau bei DMC?
Leone: «Dazu kann ich keine Stellung beziehen, weil das in der Kompetenz und Verantwortung des neuen CEO liegt.»
Was können Sie zum aktuellen Zeitpunkt über Ihre eigene berufliche Zukunft sagen?
Carlo Leone: «Aktuell bin ich offen für neue Perspektiven und Herausforderungen und bin für meine Zukunftspläne nicht festgelegt. Im Februar werde ich die freie Zeit nutzen und mit meiner Frau auf Reisen gehen, um dann ab März 2018 meine berufliche Zukunft zu gestalten.»