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Sonntag
29.05.2022

TV / Radio

«Io senza SRF» schreibt Domenico Blass in einer Mitteilung und verweist auf seinen Musicalerfolg…        (Screenshot Webseite)

«Io senza SRF» schreibt Domenico Blass in einer Mitteilung und verweist auf seinen Musicalerfolg… (Screenshot Webseite)

Als langjähriger Headwriter für verschiedene Comedy-Formate auf SRF weiss er um die Kunst der richtigen Formulierung: «Manchmal bricht man zu neuen Ufern auf, weil man das alte satthat. Manchmal steht man aber auch nur oben auf dem Sprungbrett und überlegt sich, ob man wieder ins kalte Wasser springen soll.»

Das SRF habe ihm diesen Entscheid abgenommen «und mich geschubst, zurück in die wilden Wogen des freien Schaffens», schreibt Domenico Blass in einer Meldung an den Klein Report. Seine Stelle wird neu ausgeschrieben für einen «Content-Creator» mit Verständnis für digitale Projekte. Blass selbst verspürte wenig Lust, «TikTok-Videos von 15 Sekunden zu machen», wie er dem Klein Report erklärte.

Zudem fühle er sich in diesen wilden Wogen seit über 25 Jahren «so wohl wie ein Fisch im Wasser». Weil sein 50-Prozent-Pensum von SRF ins Wasser fällt, sei Blass als Freischaffender ab dem 1. Juli noch freier, für andere zu schaffen.

Zum Abschied von SRF wird der Fisch vertröstet, dass das Musical «Io senza te» aus seiner Feder zu neuen Ufern aufbricht und ab Mitte Juli an den Gestaden des Thunersees gastiert. Die Produktion mit den Liedern von Peter, Sue und Marc begeisterte 2015 und 2016 in Zürich bereits über 120‘000 Besucherinnen und Besucher und wird nun im Rahmen der Thunerseespiele erstmals unter freiem Himmel gezeigt.

Als erster «Head of Comedy» von Radio SRF 3 versorgte Domenico Blass ab Mitte 2016 die Moderatorinnen und Moderatoren mit Pointen, entwickelte mit Comedians neue Formate, produzierte Bühnenshows wie «UnterBüsser» und den «Corona-Roast», feierte mit Fabian Untereggers Freitagsrunde das 10jährige Bestehen, förderte neue Comedy-Talente und schrieb selbst viele Texte.

Für Nik Hartmann zum Beispiel, der als SRG-Generaldirektor Roger de Weck Publikumsfragen beantwortete, für SRF-Sportreporter Sascha Ruefer, der die erste Episode der neuen «Bachelor»-Staffel kommentierte, oder für den Chor, der das Ausscheiden der Schweizer Nati an der letzten Fussball-WM besang.

Für diese Pointen standen Headwriter Blass wie schon bei seiner Arbeit für «Giacobbo / Müller» ein Pool von Freelancern zur Seite, die ihre Pointen jeweils nach einem von Domenico verschickten Briefing über eine ausgeklügelte Plattform für die aktuelle Sendung eingeben konnten.