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Montag
17.10.2016

TV / Radio

Koller verdụtzt: Falscher Vater mit Blackface

Koller verdụtzt: Falscher Vater mit Blackface

Statt eines Glücksmoments erlebte Moderator Röbi Koller in der «Happy Day»-Ausgabe vom Samstag einen Albtraum - zumindest für einige Minuten. Das vermeintliche Zusammentreffen einer Frau mit ihrem verschollenen Vater läuft in der Live-Sendung völlig aus dem Ruder.

Röbi Koller erwartet ein emotionales Zusammentreffen einer Tochter mit ihrem Vater. Die beiden haben sich seit Jahren nicht mehr gesehen. Doch es kommt alles anders: Ein völlig anderer Mann, als zuvor auf dem Bild gezeigt, betritt das Studio - ganz offensichtlich nicht ihr Vater. Der Mann, eine weisse Person, ist schwarz angemalt. Sogenannte «Blackface»-Auftritte haben eine traurige Tradition und sind heute extrem umstritten. Vor allem in den USA kostete so ein «Scherz» schon so manchem Promi die Karriere, wie der «Blick» schreibt.

Röbi Koller ist den deutschen Kollegen von «Verstehen Sie Spass?» auf den Leim gegangen - und zwar so richtig: «In einer Live-Sendung ist so was der Supergau», sagt Röbi Koller in einem Interview mit «Glanz & Gloria»: «Es war kein tolles Gefühl im Moment. Ich dachte in dieser Situation nur: `Ich muss retten, was zu retten ist`.»

Am Tag danach kann Röbi Koller darüber lachen - und zieht den Hut vor dem «Verstehen Sie Spass?»-Moderator Guido Cantz, der als vermeintlicher Vater verkleidet war: «Es ist ein gelungener Spass, der mit viel Aufwand inszeniert wurde. Ich merkte lange Zeit nichts - das ist eine Leistung.»

Auf Anfrage bekam der Klein Report eine Stellungnahme von Eva Wismer von SRF: «Die Idee kam vom SWR, welcher `Verstehen Sie Spass?` seit Jahren erfolgreich für die ARD produziert, und wurde mit der Abteilungs- und Bereichsleitung sowie den Produzenten seitens SRF abgesprochen», erkärt Wismer.

«SRF setzte voraus, beim Publikum klar zu deklarieren, dass es sich um einen Scherz handelt - dies ist auch gleich von Beginn weg mit einem Einblender geschehen. Zudem war es Bedingung, nicht mit den Emotionen einer echten Geschichte zu spielen und nur Röbi Koller reinzulegen. Die Protagonisten waren allesamt Schauspieler», so Wismer abschliessend.

Auch wenn die Beteiligten, ausser Röbi Koller, eingeweiht waren, die «Blackface»-Aktion vom Samstagabend war vor allem eins: Geschmacklos!