Content:

Montag
03.07.2023

Digital

ZDF und ARD müssen im Internet dabei sein. Aber ihre Angebote sollten nicht presseähnlich sein, fordern die Zeitungsverleger…    (Screenshot ZDF Facebook

ZDF und ARD müssen im Internet dabei sein. Aber ihre Angebote sollten nicht presseähnlich sein, fordern die Zeitungsverleger… (Screenshot ZDF Facebook

Die aktuelle Beitragsperiode für die Rundfunkgebühr in Deutschland mit derzeit 18,36 Euro pro Monat läuft nur noch bis Ende 2024. Entsprechend bringen sich die Gegner bereits in Stellung. Eine ähnliche Geschichte also wie in der Schweiz.

ARD und ZDF würden im Netz zu viele Texte produzieren, monieren die deutschen Zeitungsverleger. Das sei für die Presse «existenzbedrohend», warnt der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV).

Bevor der Rundfunkbeitrag wieder erhöht wird, müsse der Auftrag der Sender neu gefasst werden.

Demnach dürfe das Telemedienangebot des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht presseähnlich sein. Eine aktuelle Erhebung, die von der Verlegerorganisation in Auftrag gegeben wurde, belege negative Auswirkungen presseähnlicher Online-Angebote auf die Medienvielfalt.

Wie die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» am Samstag geschrieben hat, zeige diese Untersuchung, dass sich 44 Prozent der Befragten private Medienangebote wegen des hohen Rundfunkbeitrags nicht oder weniger leisten könnten als in der Vergangenheit. 62 Prozent der Nutzer von Online-Portalen der Öffentlich-Rechtlichen gaben an, «immer oder häufig» Textangebote aufzurufen. Und diese stammen aus den Redaktionen von ARD und ZDF.

Fast 40 Prozent würden ihr Nutzungsverhalten ändern und digital wie gedruckt mehr Presse nutzen, wenn es das öffentlich-rechtliche Textangebot in dieser Form nicht gäbe.

«Dass der Rundfunkbeitrag die Finanzierbarkeit der digitalen und gedruckten Presse so stark beeinträchtigt, ist ein zunehmend existenzielles Problem für unsere Mitglieder», sagt Stefan Hilscher, Vorstandsvorsitzender des BDZV. Durch die Textangebote der öffentlich-rechtlichen Sender entstehe ein ungleicher Wettbewerb, der die Pressevielfalt gefährde, ergänzt Matthias Ditzen-Blanke, ebenfalls BDZV-Vorstandsvorsitzender.

Die repräsentative Online-Erhebung beruht auf 1’000 Personen über 16 Jahren, die in den drei Monaten vor der Befragung das Internet genutzt hatten.