Das Medienhaus Ringier hat dem Westschweizer TV-Moderator Darius Rochebin nach Vorwürfen der sexuellen Belästigung einen sechsstelligen Geldbetrag überwiesen.
Das berichtet die «NZZ am Sonntag» unter Berufung auf informierte Kreise. Demnach seien «im Zuge einer aussergerichtlichen Einigung» rund 105'000 Franken geflossen. Im Gegenzug habe der Journalist Klagen gegen sechs Personen zurückgezogen, darunter Ringier-CEO Marc Walder.
Eine Ringier-Sprecherin bestätigte einen Vergleich, nannte jedoch keine Details. Die Westschweizer Zeitung «Le Temps» hatte im Oktober 2020, als Ringier noch im Besitz des Blattes war, schwere Vorwürfe gegen den damaligen Starmoderator des Westschweizer Fernsehens RTS erhoben.
Rochebin habe Mitarbeitende sexuell belästigt und seine Macht missbraucht, hiess es. Rochebin, der kurz vor den Anschuldigungen zum französischen Sender LCI wechselte, zog sich in Paris vorübergehend vom Bildschirm zurück.
Eine Untersuchung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft im April 2021 kam dann zum Schluss, der Moderator habe sich «keine strafbaren Handlungen» zuschulden kommen lassen.
Bei Darius Rochebin lassen sich auf seinem Twitter-Account keine weiteren Angaben zu diesem Deal mit Ringier finden. Dafür zeigt sich der Schweizer sehr stolz, dass er diese Woche für den Sender LCI und TF1 den französischen Präsidenten Emmanuel Macron ganze zwei Stunden interviewen durfte, zusammen mit der Starmoderatorin Audrey Crespo-Mara.