Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) vergibt die TV-Konzession in der Region Biel erneut an Canal B von Marcello Del Zio und Joël Pelet.
Nach einer Beschwerde der bisherigen Konzessionärin TeleBielingue auf den umstrittenen Vergabeentscheid vom Januar 2024 befand das Bundesverwaltungsgericht im Dezember, dass die beiden Bewerbungen «weitgehend gleichwertig» seien und wies den Fall zur erneuten Beurteilung an das Uvek zurück.
Gemäss Radio- und Fernsehgesetz bekommt bei gleichwertigen Bewerbungsdossiers jenes den Zuschlag, das die Meinungs- und Angebotsvielfalt im Versorgungsgebiet am stärksten bereichert.
Das Uvek kommt in der am Freitag online publizierten Verfügung zum Schluss, dass Canal B die Medienvielfalt in der Region stärker bereichert als TeleBielingue. Die bisherige Konzessionärin gehört zur Gassmann-Gruppe, die sich in den Händen von Fredy Bayard und Stefan Niedermaier befindet.
Auf Anfrage des Klein Reports sagte Publizistik-Leiterin Nicoletta Cimmino: «Die Gassmann Media AG, Inhaberin des Bieler Privatfernsehens TeleBielingue, nimmt mit Ernüchterung zur Kenntnis, dass das Uvek auch nach erneuter Prüfung der Konzessionsgesuche für das Versorgungsgebiet Biel-Bienne an dem Schwesterprogramm von Canal Alpha (Mystik SA) aus Neuenburg festhält.»
Man sei «überrascht über die oberflächliche Untersuchung dieser für den regionalen Medienmarkt so wesentlichen Angelegenheit».
Die neue Konzession wird am 1. Januar 2026 in Kraft treten. Gegen den Vergabe-Entscheid kann erneut Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingelegt werden.
Darauf angesprochen, ob TeleBielingue gegen den Uvek-Entscheid Beschwerde einlegen werde, sagte Cimmino lediglich: «Zu gegebener Zeit werden wir über das weitere Vorgehen informieren.»
Auch zur Frage, wie es mit TeleBielingue weitergeht, sollte die Konzession definitiv an Canal B gehen, mochte sich die Publizistik-Leiterin nicht äussern.
Auf der Gegenseite ist man indessen in Feierlaune: «Wir sind begeistert, dass wir jetzt mit diesem neuen Projekt beginnen können, an das wir sehr glauben», sagte Marcello Del Zio, «Directeur» und Mitinhaber der Mystik AG, zu der der neue Sender gehört, gegenüber dem Klein Report.
Nun werde man Räumlichkeiten suchen, um die Studios von Canal B einzurichten. «Und wir stellen Leute ein. Mehrere Stellen sind offen, wir werden bald Stellenangebote für Videojournalist/in (VJ), Regisseur/in, Chefredakteur/in und Verkaufsberater/in für Werbung veröffentlichen.»
Auf eine mögliche Beschwerde von TeleBielingue vor dem Bundesverwaltungsgericht angesprochen, gab sich Del Zio risikofreudig: «Wir werden auf jeden Fall am 1. Januar 2026 mit der Ausstrahlung von Canal B beginnen. Selbst wenn TeleBielingue Einspruch einlegt, haben wir uns entschieden, das unternehmerische Risiko einzugehen und den Kanal zu starten. Was auch immer TeleBielingue tun wird, es wird unsere Planung nicht beeinflussen.»