Über 70 CEOs grosser US-Konzerne und US-Gewerkschaftsvertreter haben einen offenen Brief unterzeichnet, in dem sie Donald Trump auffordern, nicht aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen. Selbst Erdöl-Multis haben unterschrieben.
«Es hat Fortschritte gegeben, aber nicht genug», heisst es in dem online veröffentlichten Statement. Angesichts neuer Hitzerekorde, zerstörerischer Hurrikans an den US-Küsten und verheerender Waldbrände gelte es, «keine Zeit mehr zu verschwenden».
Und es gehe nicht nur um eine stabile Umwelt: Das Pariser Klimaabkommen von 2015 ermutige zu Innovationen, die die Wirtschaft stimulierten und gleichzeitig hälfen, die CO2-Reduktionsziele zu erreichen.
Auf der langen Liste der Unterzeichner findet sich das Who's who der grossen US-Konzerne: Unterschrieben haben den Aufruf unter anderem der Boss von Levi Strauss Chip Bergh oder Coca-Cola-Chef James Quincey.
Von den Digital-Grössen sind unter anderem Apple-CEO Tim Cook, Microsoft-Boss Satya Nadella, IBM-Chef Ginni Rometty sowie Google-CEO Sundar Pichai mit von der Partie.
Von den Medienkonzernen ist nur Walt-Disney-CEO Robert A. Iger vertreten sowie, als einer der wenigen von diesseits des Atlantiks, Bertelsmann-Chef Thomas Rabe. Mario Greco, Group-CEO der Zurich Versicherung, hat ebenfalls unterschrieben.
Natürlich fehlt Tesla-Chef und seit Kurzem Cybertruck-Missionar Elon Musk nicht auf der Liste der Unterzeichner. Und selbst die Chefs der beiden Erdöl-Konzerne Total und Shell, Patrick Pouyanne und Ben van Beurden, appellieren an den US-Präsidenten, das Pariser Klimaabkommen nicht in den Wind zu schlagen.
Verabschiedet worden war das Pariser Abkommen von der UN-Klimakonferenz am 12. Dezember 2015. Bis Ende 2017 traten ihm alle Staaten der Erde bei. Es will die Erderwärmung auf «deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten» begrenzen.
Mitte 2017 hatten die USA als einziges Land den Austritt aus dem Abkommen für das Jahr 2020 angekündigt.