Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) hat sich Leitplanken für den redaktionellen Einsatz von künstlicher Intelligenz gegeben.
In insgesamt neun Punkten wird das Thema angegangen. Die wichtigste Botschaft: Generative KI-Tools können die Arbeit der Redaktionen unterstützen, aber nicht ersetzen.
Mit Unterstützung von generativer KI erstellte Inhalte werden «wo journalistisch geboten» für die Nutzerinnen und Nutzer deklariert.
Auch der Datenschutz spielt eine Rolle: Generative KI-Tools dürfen nicht mit sensiblen Daten (beispielsweise personenbezogene Daten, Daten von Dritten, Unternehmensgeheimnisse) angereichert werden. «Ausnahmen von dieser Regel sind nur nach vorheriger Prüfung der Redaktion möglich», heisst es beim ZDF weiter.
Beim Deutschen Journalisten-Verband (DJV) nahm man die Neuerung positiv auf. «Es ist gut, dass das ZDF einen Rahmen schafft», sagt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall, «aber genauso dringend sind KI-Regeln bei den anderen Sendern und Verlagen, die sie bisher noch nicht haben.»
Auch dass das ZDF die Verantwortung über den Einsatz künstlicher Intelligenz in die Entscheidungshoheit der Redaktionen legt, findet der Berufsverband gut und richtig. «Ob und wenn ja in welchem Umfang KI genutzt wird, müssen die Redaktionen entscheiden – nicht nur beim ZDF.»
Er bedauerte, dass KI-Regeln noch nicht in allen Medienunternehmen vorhanden sind. Dabei werde in der ganzen Medienszene mit KI herumgetüftelt.