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Freitag
22.04.2016

Marketing / PR

«Von 2017 bis 2019 muss die Universität Zürich (UZH) jährlich 13 Millionen Franken einsparen», das wurde an der Jahresmedienkonferenz bekanntgegeben. Grund dafür sind die knappen Kassen der öffentlichen Hand und zusätzliche Aufwendungen für die UZH. So rückt unweigerlich das teilweise kritisch beäugte Sponsoring in den Vordergrund.

25 358 Personen studieren derzeit an der Universität in Zürich und somit ähnlich viele wie in den vergangenen Jahren. Während die Bundesbeiträge stagnieren, senkt der Kanton Zürich seinen Beitrag aufgrund leerer Kassen sogar um 4 Millionen Franken. Die UZH rechnet zudem mit höheren Arbeitgeberbeiträgen zugunsten der Versicherten der Pensionskasse BVK in der Höhe von jährlich 6 Millionen.

Deshalb muss auch die grösste Universität der Schweiz den Gürtel enger schnallen: «Um ihre Handlungsfähigkeit zu stärken und weiterhin neue strategische Initiativen lancieren zu können, wird die UZH in den Jahren 2017 bis 2019 durchschnittlich 13 Millionen Franken sparen», sagte Rektor Michael Hengartner an der Jahresmedienkonferenz.

Umso wichtiger wird die Einwerbung von Drittmitteln: In den letzten fünf Jahren stieg der Betrag von 202 auf nun 303 Millionen Franken. Wichtige Drittmittel kommen auch aus Sponsoring, so wie aus dem UBS-Sponsoringvertrag von 2012, der in einer breiten Öffentlichkeit kritisch diskutiert wurde. Auch andere Universitäten und Hochschulen sind teilweise auf Drittfinanzierung angewiesen: Die Universität Luzern war etwa für den Aufbau der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät von sogenannten «Aufbaupartnern» abhängig.

Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) tätigte kürzlich ausführliche Recherchen zu Interessenverbindungen von Professoren und stiess dabei in 1300 Fällen auf Nebenjobs der Professoren. Und das SRF-Politmagazin «Rundschau» titelte am Mittwoch im Zusammenhang zu Sponsoringverträgen sogar: «Geheimverträge: So kaufen sich Pharmakonzerne bei Hochschulen ein» und berichtete dabei besonders kritisch über den Vertrag der ETH Lausanne mit Merck Serono.

Diese Recherchen und Berichterstattung stossen nicht überall auf Verständnis: «Ekelhaft, wie die Staatsmedien Universitäten und Professoren dem Generalverdacht der Korruptheit aussetzten», ärgerte sich SVP-Politiker Claudio Zanetti am Donnerstag via Twitter.

Die Universität Zürich selber ist sich sicher, seit dem 100-Millionen-Vertrag mit den UBS in Sachen Sponsoring dazugelernt zu haben. Sie setze seither auf Transparenz.