Die Deutsche Post will bei der Beförderung von Briefen das digitale Zeitalter einläuten: Ab sofort kann die Frankierung von Briefen auch über eine App gemacht werden.
Die App liefert über «Post & DHL» den Kunden einen Code. Diesen können die Kunden dann gemäss der Deutschen Post mit der Hand auf den Briefumschlag schreiben.
Im späteren Sendungsverlauf erkennt die Post am von Hand aufnotierten Code, dass der Brief frankiert ist. Die Dienstleistung löst das 2008 eingeführte Handy-Porto ab, bei dem Nutzer per SMS einen Frankierungscode bekamen.
Es ist nicht die erste Revolution beim Versenden von Briefen. Die erste Vereinfachung des Postsystems geht auf den Engländer Rowland Hill zurück. Dieser hatte bereits 1838 die Idee für eine Marke. Jeder sollte sich so leisten können, Briefe zu verschicken, nicht nur die Reichen.
Die Einführung von Rowland Hills Erfindung brauchte aber ihre Zeit. Abgestempelt wurde die erste Marke zum Aufkleben erst am 6. Mai 1840. Die Ehre geht an Grossbritannien.
Französische Historiker haben allerdings bereits für 1653 ein «Billet de port payé» ausgemacht. Dieser briefmarkenähnliche Gebührenstreifen aus Papier musste in Ermangelung einer Klebefläche allerdings noch mit einer Klammer oder Faden am Brief befestigt werden.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es in vielen Städten so genannte «Stadtkuverts», die bereits dank einer Vorauszahlung mit den Unkosten der Beförderung bedruckt waren.
In der Schweiz ist das neumodische Zeugs mit den Briefmarken 1843 in Zürich und Genf eingeführt worden.
Das Sammeln der Briefmarken im Rahmen der Philatelie hat ebenfalls mit der ersten Marke, der sogenannten «One Penny Black» in England begonnen. Ernste Probleme waren aber damals, dass die Briefmarken noch mit Knochenleim oder Gummi arabicum geklebt werden mussten. Die Kunst der Philatelisten bestand deshalb darin, die Marken beim Ablösen möglichst nicht zu beschädigen.
Ein erster Briefmarkenkatalog ist 1861 publiziert worden. Bald darauf gab es quer durch Europa bereits die ersten Sammlervereine. Einige Ethnologen sehen im Brauchtum des sich gegenseitigen Zeigens der Briefmarkensammlungen auch eine uralte Vorstufe zu den heutigen Dating-Plattformen.