Fast jeder Smartphone-User nervt sich über personalisierte Mobile-Werbung, will eine neue Studie herausgefunden haben. Für jeden Dritten rückt nichtssagende Werbung die App in ein schlechtes Licht, auf der sie ausgespielt wird.
Die grossen Daten-Konzerne bieten Marketern mehr und mehr die Möglichkeit, Werbung personalisiert auszuspielen. Neun von zehn der Befragten in Deutschland empfinden diese Botschaften auf dem Mobile aber als nervig, wie aus der Umfrage «The Reality Report» der Mobile Journey Marketing-Agentur Ogury hervorgeht.
Nur 16 Prozent dieser genervten User sehen in individuell zugeschnittener Werbung immerhin noch einen Nutzen. Überhaupt keinen negativen Beigeschmack hinterlässt sie bei nur neun Prozent.
Es sei zu befürchten, «dass die derzeit weitverbreitete Praxis der Personalisierung von Werbebotschaften ohne ausdrückliche Nutzereinwilligung Probleme mit sich bringt, die sowohl Marken als auch Website- und App-Betreiber nachhaltig schädigen kann», steht in dem Resümee.
Doch nicht die Personalisierung per se ist das Problem: Wenn Nutzer ein Eindringen in ihre Privatsphäre erahnten, seien sie von der Botschaft genervt, egal wie relevant diese ist. Deshalb sollten Marketing und Publisher bei den Usern nachfragen, ob sie personalisierte Werbung erhalten möchten, wozu sie ihre Daten teilen müssen, oder nicht.
Interessant auch: Nerven sich User über Werbung, richtet sich ihr Ärger bei 35 Prozent der befragten Deutschen nicht nur gegen die Marken, sondern auch gegen die Website- oder App-Betreiber, wo die Werbung ausgespielt wird. Länderübergreifend sind es sogar 52 Prozent.
Und ein drittes Ergebnis: Die befragten Smartphone-User mögen Mobile-Werbung und E-Mails lieber als Push-Mitteilungen. Letztere finden nur 18 Prozent toll.
Nach Angaben der Studienmacherin Ogury wurden 287’000 Smartphone-Nutzer in Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Spanien und den USA befragt.