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Donnerstag
15.02.2024

TV / Radio

Kostenpunkt unbekannt: Wackelfiguren weibeln für dem Wechsel aufs digitale Autoradio... (Bild: zVg)

Kostenpunkt unbekannt: Wackelfiguren weibeln für dem Wechsel aufs digitale Autoradio... (Bild: zVg)

Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) hat bei Scholz & Friends Zürich eine grossangelegte Kampagne bestellt, um die Autofahrenden auf das bevorstehende Aus der UKW-Radios hinzuweisen.

Erst im Oktober hatte der Bundesrat die UKW-Abschaltung abermals um zwei Jahre auf Ende 2026 vertagt; zum «letzten Mal», wie das Bakom damals schrieb. 

Mit seinem Entscheid und seinem Vorgehen – Medienminister Albert Rösti passte in Eigenregie die Verordnung über die Nutzung des Funkfrequenzspektrums an – hatte der Bundesrat für einigen Wirbel in der Radiobranche gesorgt, wie der Klein Report ausführlich berichtete.

Nun ist eine breitspurige Kampagne angelaufen, mit der das Bakom auch die digitalresistenten UKW-Hörerinnen und -Hörer auf den Schweizer Strassen rumkriegen will. 

Denn so unausweichlich, wie die Abschaltung der Ultrakurzwelle nun also doch noch näher rückt, so zuverlässig sind auf Schweizer Strassen noch immer zahlreiche Autos mit UKW-Radios unterwegs.

Und zwar mehr als im Schnitt: Im Frühjahr 2023 betrug der Anteil der digitalen Radionutzung gemäss Bakom-Angaben insgesamt 81 Prozent. Das heisst, 19 Prozent der Schweizer Bevölkerung hört noch immer über die alte Verbreitungstechnik Radio. Im Auto ist es sogar rund ein Drittel.

«Die EU-Regelung zum DAB+-Standard bei Neuwagen trägt dazu bei, dass die digitale Radionutzung in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird», verkündete das Bakom noch verhalten optimistisch im letzten Oktober.

Nun will die Behörde doch noch mit etwas Trommelwirbel nachhelfen. Ziel der aktuellen Kampagne sei es, die Autofahrer und -fahrerinnen für die bevorstehende Umstellung auf DAB+ «zu sensibilisieren» und sie bei der Umrüstung ihrer Fahrzeuge «zu unterstützen», wie aus einer Mitteilung vom Mittwoch hervorgeht.

Als Kampagnen-Sujet hat die beauftragte Agentur Scholz & Friends Zürich «Wackelfiguren» auserkoren. Diese kleben direkt beim Autoradio auf dem Armaturenbrett. Jede Figur – von der Radiosprecherin bis zur Popikone – steht für bestimmte Radioinhalte und soll dem abstrakten Thema ein menschliches Antlitz verschaffen.

Die Kampagne läuft auf allen Kanälen: TV, Radio, OOH, Digital, Social Media und Content on Air. «Partnerinnen und Partner aus Radio- und Automobilbranche sowie Handel haben über ein Portal ebenfalls Zugang zu Werbemitteln», heisst es weiter.

«Die Massnahmen entstanden in enger Abstimmung mit der Arbeitsgruppe DigiMig und mit Repräsentanten der privaten kommerziellen und nichtkommerziellen Radioprogramme sowie der SRG und im Auftrag des Bakom.»

Was die grossangelegte Kampagne kostet, ist unklar. Der Klein Report konnte sie auf der Beschaffungsplattform simap.ch nicht auffinden. Doch allein für die Informationskampagne zur Umstellung von UKW auf DAB+ von 2019 bis 2022 zahlte das Bakom gemäss simap.ch volle 5,5 Millionen Franken.