Gestern war es Google, heute Uber: Tagesschau Investigativ berichtet über intensives Lobbying der Uber-Plattform zwecks positiven Image-Buildings. Laut Bericht bot der Springer-Konzern PR-Hilfe und investierte selber auch in Uber.
Die Plattform hatte es in den letzten Jahren nicht mehr so leicht wie in Zeiten des wilden digitalen Westens. Es gab reihenweise Gerichtsurteile, die Uber-Dienste verboten und/oder sie den geltenden Regeln für Taxdienst unterwarfen.
Das dominierende Storytelling war negativ, gerade in Deutschland. Tagesschau Investigativ verarbeitet in den «Uber Files» über 124'000 vertrauliche Dokumente, die dem linksliberalen britischen «Guardian» zugespielt wurden. Es geht um die Zeit von 2013 bis 2017.
Der smarte Dienstleister Uber ist über die Transparenz im eigenen Unternehmen überhaupt nicht erfreut. Uber-Fahrerinnen müssen alles dokumentieren und stehen unter extremem Bewertungsstress, sie hinterlegen alle Daten wie Handynummern, Namen, Fahrtrouten und so weiter. Uber selber gibt sich hingegen bedeckt. Die «Uber Files» zeichnen Uber als ein Unternehmen, das sich von der Tabaklobby, Waffenlobby, Pharmalobby Medientechniken und Beeinflussungstaktiken abgeschaut hat.
In Deutschland widersetzten sich laut «Uber Files» die Politiker und Politikerinnen dem Werben durch Uber, was der Klein Report besonders betonen möchte.
Nur deshalb wandte sich laut Tagesschau Investigativ Uber direkt an deutsche Medienunternehmen und fand dort Unterstützung: Laut «Uber Files» eben beim deutschen Medienkonzern Axel Springer.
2016 beispielsweise liessen sich der frühere Daimler-Chef Dieter Zetsche und Kai Diekmann mit Travis Kalanick in einer Werbeaktion filmen.
Sascha Borowski vom Deutschen Presserat lässt sich bei Tagesschau Investigativ zitieren: «Sowohl der Axel Springer Verlag als auch Kai Diekmann als auch Uber sehen sich von den ‚Uber Files‘ in keiner Weise presserechtlich betroffen.»