Was der ehemalige Tamedia-CEO (TX Group) Christoph Tonini vor Monaten vor den Mitarbeitenden verkündete, hat die börsenkotierte TX Group am Donnerstag offiziell bekannt gegeben: «TX Group und ihre Tochtergesellschaft Goldbach Group übernehmen Clear Channel Schweiz.»
Den Einstieg ins Out-of-Home-Geschäft hat die Goldbach Group über ihre Mehrheitsbeteiligung an Neo Advertising mit 52,3 Prozent gestartet. Tamedia stieg Mitte Juli 2017 beim kleinen Aussenwerber in Genf ein. Mit dem Verkauf der Aktienmehrheit an Tamedia habe Neo Advertising entschieden, selber den Weg der Konsolidierung zu gehen, sagte Gründer und CEO Christian Vaglio-Giors damals gegenüber dem Klein Report.
«Wer im Outdoor-Business wachsen will, muss eine Menge investieren», begründete Vaglio-Giors den Schritt damals. Tamedia habe die nötigen finanziellen Mittel, um das Unternehmen weiter voranzutreiben. Auf Anfrage des Klein Reports sagte CEO Christian Vaglio-Giors, der die Übernahme massgeblich angetrieben hat, am Donnerstag: «Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung und das Engagement der TX Group. Wenn alles gut läuft, könnte das Closing im zweiten oder dritten Quartal erfolgen.»
Mit den Minderheitsaktionären von Neo Advertising sei eine Zusammenführung mit Clear Channel Schweiz und ein späterer Auskauf ihrer Anteile vereinbart worden, schreibt die börsenkotierte TX Group am Donnerstagmorgen in einer Ad-hoc-Mitteilung.
Auf historischer Basis erreiche der kombinierte Umsatz von Neo Advertising und Clear Channel Schweiz über 100 Millionen Franken, heisst es dazu. «Der Kaufpreis für den Erwerb von Clear Channel Schweiz beträgt 86 Millionen (ohne Einbezug von Cash- oder Verbindlichkeitspositionen).»
Die Geschäftsführung von Clear Channel Schweiz wird demnächst durch einen neuen CEO geleitet. Christoph Marty, der 2016 CEO von Clear Channel Schweiz ist, wird gemäss Recherchen des Klein Reports dem Unternehmen aber noch eine Weile zur Verfügung stehen.
Der hochverschuldete US-Konzern Clear Channel Outdoor stand seit Jahren zum Verkauf. Mitte August endeten Verkaufsgespräche mit der Aurelius Group, die in der Schweiz im Zusammenhang mit der Übernahme der Publigroupe (Publicitas) eher unrühmlich in Erscheinung getreten ist.
Für die zum Verkauf stehenden Assets von Clear Channel bot die deutsche Private-Equity-Firma Aurelius damals für Grossbritannien und Europa 500 Millionen Sterling (GBP), was den Verkäufern aber zu wenig war.
Deshalb wurde in Europa finanztechnisch weiter an der Filetierung des US-Konzerns gearbeitet.
Die Übernahme stehe unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Wettbewerbskommission, schreibt die TX Group abschliessend.