Der Gesamtmarktanteil des Fernsehens bleibt nach wie vor auf einem stabil hohen Niveau. In der Deutschschweiz liegt er bei 66,9 Prozent. Nach dem Rückgang im zweiten Halbjahr 2015 ist das Medium TV wieder auf dem Vormarsch und die Werte sind vergleichbar mit denjenigen von vor einem Jahr.
Die aktuellen Zahlen von Mediapulse aus dem ersten Semester 2016 zeigen im Vergleich zum zweiten Semester 2015 eine leichte Steigerung und sind somit fast identisch mit den Werten des ersten Semesters 2015. Gemäss Christopher Wehrli, Leiter Kommunikation Mediapulse, sind diese Schwankungen normal: «In den Wintermonaten und im Frühling ist der Fernsehkonsum jeweils leicht höher als im zweiten Semester», erklärt er dem Klein Report.
So beträgt der Gesamtmarktanteil der vergangenen sechs Monate 66,9 Prozent, vor einem Jahr waren es vergleichbare 66 Prozent. Der Deutschschweizer schaut pro Tag 131,1 Minuten und somit nach wie vor etwas mehr als zwei Stunden täglich auf den TV-Bildschirm. «Die Zahlen sind fast identisch mit dem ersten Semester 2015. Der TV-Konsum ist weiterhin hoch», betont Wehrli.
Daran änderte auch die Fussball-Europameisterschaft, die in den aktuellen Zahlen bis im Juni erfasst ist, nichts. Dafür hat «SRF zwei», also der Sender, der jeweils die Spiele zeigte, in der Gunst der Fernsehzuschauer zugelegt: Bei den jüngeren Zielgruppen der Zuschauer bis 49 Jahre erreichte «SRF zwei» neu den höchsten Marktwert. Gesamthaft liegt hingegen nach wie vor «SRF 1» mit 19,2 Prozent Marktanteilen an der Spitze, deutlich vor «SRF zwei» (10,6 Prozent) und RTL CH (6,0 Prozent).
Ein Trend, der klar über die letzten Jahre verfolgt werden kann und der sich auch weiterhin fortsetzt, ist die zunehmend zeitversetzte TV-Nutzung. «Es ist augenfällig, dass zeitversetztes Fernsehen zugenommen hat und wohl auch weiterhin zunehmen wird», kommentiert Wehrli die Entwicklung. Aktuell sind es in der Deutschschweiz 12,9 Prozent, die Serien, Filme und Co. im «Comeback-Modus» konsumieren. Bei den Personen zwischen 15 und 29 Jahren sind es sogar 20,1 Prozent.
Dass Fernsehen immer mehr auch über mobile Endgeräte genutzt wird, wird in den aktuellen Mediapulse-Zahlen noch zu wenig abgebildet. «Wir sind daran, mobile Nutzung besser zu ermitteln. Derzeit wird diese noch nicht voll dargestellt. Das soll sich aber in nicht allzu ferner Zukunft ändern», sagt Wehrli abschliessend und spricht damit den Swiss Media Data Hub an, das gemeinsame Projekt von Mediapulse und der Wemf AG zur Lösung dieses Problems.