Im «Rendez-Vous» nahm der Journalist Kai Strittmatter von der «Süddeutschen Zeitung» (SZ), die Vorwürfe unter die Lupe, die US-Präsident Donald Trump gegen Huawei erhebt.
Ein Zuhörer fand das Gespräch einseitig, der SRG-Ombudsmann Roger Blum ist anderer Meinung.
In der kritisierten Sendung vom 16. Mai ging es unter anderem um die Frage, ob Trumps Vorwürfe gegen den chinesischen Smartphone-Hersteller berechtigt sind. Der US-Präsident hatte den digitalen Notstand ausgerufen, weil Huawei von den chinesischen Sicherheitsbehörden finanziert werde und mit dem Geheimdienst zusammenarbeite.
In der Sendung wurde der Sinologe und Journalist Kai Strittmatter interviewt. Insgesamt 14 Jahre lang war Strittmatter China-Korrespondent der «Süddeutschen Zeitung» (SZ) und hat ein Buch über China und die Digitalisierung geschrieben. Inzwischen berichtet er für die SZ aus Skandinavien.
Ein Zuhörer kritisierte, die Sendung sei «demokratiefeindlich» und «dumme Meinungsmache». Zudem ärgerte er sich daran, dass ein deutscher Experte den «Schweizerinnen und Schweizer erklärt was Sache ist».
Selbstverständlich sei Strittmatters Haltung nicht objektiv, verteidigte Fredy Gsteiger, stellvertretender Chefredaktor von Radio SRF, die Wahl des Studiogasts. Kai Strittmatter habe im Gespräch mehrfach deutlich gemacht, dass er seine persönliche Meinung vertrete, was «legitim, ja erwünscht» sei. «Genau deshalb werden Gesprächspartner eingeladen.»
Ombudsmann widerspricht in dem am Dienstag publizierten Schlussbericht dem Beanstander gleich doppelt: Es komme nicht darauf an, ob ein Experte Schweizer oder Deutscher ist, es komme darauf an, «dass er gut ist».
Und: «Es ist nötig, dass es angesichts der China-Euphorie auch Mahner gibt. Mit Einseitigkeit hat dies nichts zu tun. Radio SRF hat genau die richtigen Fragen aufgeworfen.»