Mit 145 Millionen Franken konnte die Schweizerische Post in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres 142 Millionen Franken weniger Gewinn erwirtschaften. Auch das Digital-Geschäft, in das viel Hoffnung gesetzt wird, kommt kaum vom Fleck.
Rückwärts machte der staatsnahe Konzern bei allen wichtigen Produktlinien. Schuld daran seien die getrübte Konsumentenstimmung und die Teuerung, aber auch die fortschreitende Digitalisierung habe eine Rolle gespielt, wie die Post am Dienstag schreibt.
Bei den Briefen betrug das Minus 6,6 Prozent, bei den Paketen 5,1 Prozent und bei den unadressierten Werbesendungen sogar 8,5 Prozent. So kam im Logistikgeschäft ein Betriebsergebnis von 201 Millionen Franken zusammen, was einem Rückgang um satte 77 Millionen Franken gleichkommt.
Mit 208 Millionen Franken lag das Betriebsergebnis per Ende September ganze 137 Millionen Franken unter dem Vorjahreswert.
«Das Ergebnis liegt im Rahmen der Erwartungen. Es widerspiegelt die anspruchsvollen Rahmenbedingungen», versuchte Alex Glanzmann, Finanzchef der Post, die Stimmung aufzuhellen.
Man muss ehrlicherweise aber auch sagen, dass der Verkauf der Tochtergesellschaft Swiss Post Solutions im letzten Jahr den Gewinn in der Vergleichsperiode positiv beeinflusst hat.
Ein Lichtblick bot PostAuto. Das Tochterunternehmen beförderte in den ersten neun Monaten des Jahres 132 Millionen Passagiere. Das sind 15 Millionen Fahrgäste mehr als in der Vorjahresperiode. Die Ticketeinnahmen stiegen, im Gegenzug sanken die Abgeltungen durch die öffentliche Hand.
Angesichts der Erosion des Papier-Geschäfts setzt die Post auf die digitale Karte. «Kommunikations-Services» nennt der gelbe Konzern seine Zukunftshoffnung.
In den roten Zahlen ist die Unit aber noch nicht. Zwar steigerte sie den Betriebsertrag mit «strategischen Zukäufen» in den Bereichen E-Government, sichere Kundenkommunikation und Cybersecurity.
«Die Erweiterung des digitalen Angebots braucht aber Zeit. Daher schreibt Kommunikations-Services wie erwartet weiterhin ein negatives Ergebnis», heisst es weiter.