Eine unwiderstehlich scharfzüngige Patti Basler führte am Mittwochnachmittag durch den Schweizerischen Medienforschungstag der Wemf im Jed in Schlieren.
Nach den Grussworten von Wemf-Verwaltungsratspräsident Jürg Weber lieferte Jella Hoffmann, Executive Director of Research and Development bei der Wemf, einen ersten Input zu den brandneuen Studienergebnisse der «MA Strategy 2021», die am Morgen des diesjährigen Medienforschungstags publiziert worden sind.
Hoffmann zeigte in dem in «Late Night»-Charme getauchten Branchentreffen auf, wie die etablierte Intermedia-Studie Agenturen und Werbetreibende dabei unterstützt, den «optimalen Mediamix und die effizienteste Mediastrategie für ihre Zielgruppe» zu finden.
Daraufhin spielte Patti Basler den Ball weiter ins DOOH-Business, was sie erst mal mit «Deodorant» in Verbindung brachte.
Das DOOH-Audit der Wemf ermöglicht Vermarktern von digitalen Aussenwerbeflächen, ihren Kunden gegenüber nachzuweisen, dass eine Kampagne wie vereinbart ausgeliefert wurde. Dies war die Botschaft, die Wemf-Projektleiter Marc Sele und Diego Quintarelli, Sales and Marketing Officer Clear Channel Schweiz und Kunde der ersten Stunde, in ihrem Kurzreferat unter die Leute brachten.
«Wenn ein neues Medium auf den Markt kommt, ist man in der Schweiz erst mal kritisch. So war es auch bei DOOH», so Quintarelli.
Und nun bei der Zertifizierung der Werbeleistung im Aussenbereich: «In Frankreich und Spanien hat die Audit-Kultur schon früher begonnen», sagte Quintarelli weiter. «Im Moment ist DOOH-Audit in der Schweiz noch in den Kinderschuhen. Entscheidend aber ist, dass man auch hierzulande begonnen hat.»
«Jede Werbestelle ist also bald besser überwacht als jeder zertifizierte Corona-Bürger», resümierte eine gut gelaunte Patti Basler die Ausführungen aus dem Aussendienst.
Als Nächstes nahm Marco Bernasconi Platz auf dem Podium. Von der Moderatorin aufs Thema des Tages angesprochen, meinte der Wemf-CEO: «Entscheide treffe ich sehr stark aus dem Bauch heraus. Aber es hängt natürlich auch davon ab, worum es geht. Wenn es um Innovation, neue Geschäftsfelder geht, bin ich stark bauchgesteuert. Und ich bin gut damit gefahren.»
Bei einem Personalentscheid im IT- Bereich vor einiger Zeit habe er zu sehr auf sein Bauchgefühl vertraut und Hinweise aus dem Umfeld überhört, war Bernasconis Müsterchen auf die Frage nach dem «grössten Fehlentscheid».
Und der persönliche Medienmix des obersten Werbemedienforschers? «Ich lese gerne Print. Wenn ich in den Kantonen unterwegs bin, lese ich oft über Mittag im Restaurant. Zum Beispiel ist das dann in Aarau die ‚Aargauer Zeitung’ oder in Zürich der ‚Tages-Anzeiger’»
«Trinkst du freiwillig kalten Kaffee?», fragte Patti Basler schliesslich in ihrer charmanten Unberechenbarkeit. Bernasconi verneinte. «Aber du liest die ‚Aargauer Zeitung’ freiwillig. Auch das sagt schon etwas aus.»