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Dienstag
02.08.2016

Medien / Publizistik

Lokalmatador Fabian Cancellara

Lokalmatador Fabian Cancellara

Nach der Tour ist vor der Tour: Und so blickt jeder Radfan - nach dem letztlich doch sehr beeindruckenden Sieg von Chris Froome - schon jetzt auf die nächste Tour de France im kommenden Jahr. 

Bei SRF sorgten Ex-Radprofi David Loosli und Claude Jaggi für eine unterhaltsame, aber auch kompetente und informative Berichterstattung der Tour. Die Verantwortlichen bei SRF ziehen eine positive Bilanz. «Die durchschnittliche Zuschauerzahl und der Marktanteil auf SRF zwei und SRF info waren zwar eine Spur tiefer als 2015, aber höher als 2013 und 2014», erklärt Caroline Kalberer von der Pressestelle Sport bei SRF gegenüber dem Klein Report.

«Zudem haben wir die Fläche ausgebaut, in der Regel sind wir bei den einzelnen Etappen bereits um 14.00 Uhr eingestiegen, rund 60 bis 90 Minuten früher als noch im Vorjahr. Zu beachten gilt es zudem, dass die diesjährige Tour de France von bedeutenden anderen Sportveranstaltungen konkurrenziert wurde, etwa von der Uefa-Euro, der Leichtathletik-EM oder dem Tennisturnier von Wimbledon», so Kalberer weiter.

Die Tour de France machte ja dieses Jahr bekanntlich einen Abstecher nach Bern und die Bundeshauptstadt bot der grossen Radtour nicht nur wegen Lokalmatador Fabian Cancellara einen tollen Empfang. Auch die TV-Zuschauer wollten diesen historischen Ausflug nach Bern auf keinen Fall verpassen.

Und so war die Tour de France auf SRF in dieser Zeit «von sehr hohem Interesse begleitet. Mehr als ein Drittel aller TV-Zuschauer sahen im Schnitt an diesen Tagen auf SRF zwei zu. Auch die ARD konnte ihre Zuschaueranteile leicht steigern, blieb jedoch mit knapp über 4 Prozent Marktanteil weit unter den Anteilen von SRF», erläutert Kalberer dem Klein Report.

Im Oktober diesen Jahres wird Tour-Chef Christian Prud`homme die detaillierte Route für die Tour de France 2017 bekannt gegeben. Bekannt ist jetzt schon, dass der Grand Départ, also der Auftakt zur Tour - wie schon so oft in den letzten Jahren - im Ausland beginnt. Und so wird Düsseldorf stolzer Gastgeber der wichtigsten Radrundfahrt der Welt.

Während sich fast das ganze deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen auf diese einmalige Chance freut, ist man bei der ARD noch nicht sicher, ob die Tour de France auch 2017 überhaupt im Ersten gezeigt wird, wie ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky in einem Interview mit dem «Tagesspiegel» kürzlich erläuterte: «Ich persönlich würde es gerne sehen, dass wir mit der Tour-Live-Berichterstattung weitermachen. Ich halte die Tour nach wie vor für eines der grössten Sportereignisse der Welt und glaube, dass es dem Ersten gut ansteht, darüber ausführlich zu berichten», sagte Axel Balkausky.

«Die Entscheidung über einen neuen Tour-Vertrag fällt im Herbst, nachdem sich alle relevanten ARD-Gremien damit befasst haben. Ob das ZDF dann wieder dabei ist, spielt für uns zunächst keine Rolle. Jeder entscheidet für sich allein.»

Mitentscheidend für eine weitere Übertragung der Tour de France sind natürlich auch die Einschaltquoten, die die ARD mit der Tour 2016 generieren konnte, und die sehen doch eher etwas mau aus. «Zwischen 1,1 und 1,2 Millionen Zuschauer schalteten durchschnittlich täglich ein, der Marktanteil von gut zehn Prozent bliebt ebenfalls extrem konstant, mit Spitzen an den Wochenenden», so der ARD-Sportkoordinator.

Die ARD hat mit dem Tour-Veranstalter ASO einen Zweijahresvertrag abgeschlossen, der dieses Jahr ausläuft. Bei SRF hingegen läuft alles normal weiter und die Radfans können sich darauf verlassen, dass die Tour de France auch nächstes Jahr auf ihrem Sender läuft. «Der Vertrag der SRF mit der ASO läuft noch bis 2019», so Caroline Kalberer abschliessend zum Klein Report.