Die Kommunikations- und Medienbranche hat am 1. April 2014 einen ordentlichen Teil der Falschmeldungen beigetragen, die heute in der Schweiz kursierten. Opfer der Scherze waren auch die Medienschaffenden selbst.
Am ärgsten getroffen hat es wohl Matthias Hüppi, der am frühen Morgen des 1. Aprils etwas verloren im Radio-SRF-1-Studio gestanden haben muss. Eigentlich wurde er von Sven Epiney eingeladen, um in der Morgenshow über seine Rezepte für einen aktiven Start in den Tag zu reden.
Die Krux: Der Moderator tauchte nicht auf. «Ich frage zu dieser frühen Stunde, was ich hier eigentlich mache», meinte Hüppi um 5 Uhr früh und nahm schliesslich das Mikrofon selbst in die Hand. Neben einigen technischen Problemen («Das einzige Problem ist, dass ich nicht jeden Hebel finde») schlug sich der Sportmoderator ganz gut.
Später mussten beim SRF auch noch Pedro Lenz, Thomas Bucheli, Birgit Steinegger und Walter Andreas Müller als Aushilfsmoderatoren einspringen.
Unvermutet vor dem Mikrofon sind gemäss der Kommunikationsagentur Renzen auch die Passagiere in Aarau gelandet. Man habe in ausgewählten Fahrzeugen des öffentlichen Verkehrs Voice-Recorder einbauen lassen und zeichne ab 1. April die Gespräche der Fahrgäste auf, teilte die Agentur mit.
Ziel des vorerst befristeten Versuchs sei es, aus den Gesprächen der Fahrgäste mittels einer speziellen Software relevante Statements zu Wünschen, Vorlieben und Absichten herauszufiltern. Damit könnten Kundenbedürfnisse unverfälscht erfasst werden.
Über technische Neuerungen berichtete auch der «Willisauer Bote». Das Luzerner Kantonsparlament setze künftig auf neue Kommunikationsmethoden, teilte die Zeitung mit. Die Sitzungen des Rates würden künftig per Skype abgehalten.
Auch Facebook wurde für einen 1.-April-Scherz missbraucht. Das Soziale Netzwerk soll den FC Härkingen gekauft haben, berichtet der Fussballclub auf seiner Webseite. «Wir sind uns sicher, dass wir mit Facebook als neuen starken Partner unseren bisherigen Weg als Dorfverein weiterverfolgen können», liess sich Härkingen-CEO Matthias Heim zitieren.
Eine weitere Übernahme war bereits am Morgen durch BlueReport angekündigt worden. Das Marktforschungsunternehmen gab bekannt, dass es die Mehrheit an der Argus der Presse AG übernommen hätte.
Einen Tag zu früh waren die Verantwortlichen von Radio 3Fach, die den Konkurs ihres Senders vorgaukelten und selbst auf Nachfrage falsche Auskünfte erteilten.
Die Meldung hatte nicht nur viele Zuhörer, sondern auch den sda-Chefredaktor Bernard Maissen verärgert. «Wir könnten jetzt also an die Ombudsstelle gelangen, euch Verletzung der Konzession und des RTVG vorwerfen, und wir würden sicher überall Recht bekommen», so Maissen. Bei der Ombudsstelle ist bis am Dienstagnachmittag allerdings noch keine Beschwerde eingegangen, wie es auf Anfrage des Klein Reports hiess.