Ticketcorner von Ringier und CTS-Eventim hat im Ticketverkauf für die Veranstalter von Konzerten und Shows bereits heute eine marktbeherrschende Stellung. Zu den Dienstleistungen gehören der physische Online-Vertrieb, der sogenannte Fremdvertrieb, sowie die Vermarktung von Veranstaltungen, wobei hier die Werbung in Medien und die Präsenz in sozialen Netzwerken dazugehört.
Wegen der zusätzlichen Verstärkung der marktbeherrschenden Stellung untersagt die Wettbewerbskommission (Weko) nun den Zusammenschluss, durch den Starticket eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Ticketcorner geworden wäre. Starticket gehört wiederum dem Medienkonzern Tamedia.
Damit wäre, so die Weko, «der wirksame Wettbewerb im Fremdvertrieb von Tickets beseitigt worden». Ringier/CTS-Eventim und Tamedia hätten den Schweizer Markt für den Fremdvertrieb von Tickets kontrolliert und jeglichen Wettbewerb beseitigt.
«Zudem hätte die Anbindung der beiden Unternehmen an die zwei grossen Mediengruppen Ringier und Tamedia die Stellung des neuen Unternehmens auf dem Markt verstärkt (konglomerate Effekte)», teilen die Wettbewerbshüter am Dienstagmorgen weiter mit.
Eine Klatsche gab es auch für die verlegerischen Sonntagsreden bezüglich Facebook und Google. Die Weko hat die Marktentwicklung und die Rolle von Unternehmen wie Spotify, Facebook und Google analysiert. Die Wettbewerbshüter kommen zum Schluss, «dass die aktuellen und potentiellen Mitbewerber, trotz technologischen Entwicklungen, nicht im Stande gewesen wären, eine hinreichend disziplinierende Wirkung auf das Verhalten der beiden Unternehmen zu bewirken».
Und gleich noch eine Ohrfeige an die pseudo-liberalen Verleger: Die Weko habe auch «keine zielführenden Auflagen» finden können, die erlaubt hätten, den Zusammenschluss zu genehmigen.
Der Entscheid kann an das Bundesverwaltungsgericht weitergezogen werden.