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Freitag
12.01.2024

TV / Radio

Stirnrunzeln in den Studioräumen von TeleBielingue: Nun eilt die Bieler Stadtregierung dem bisherigen Konzessionär zu Hilfe... (Bild © TeleBielingue)

Stirnrunzeln in den Studioräumen von TeleBielingue: Nun eilt die Bieler Stadtregierung dem bisherigen Konzessionär zu Hilfe... (Bild © TeleBielingue)

Viel Trubel um TeleBielingue: Der Entscheid des Bundesamts für Kommunikation, dem bisherigen Inhaber die TV-Konzession zugunsten des neuen Canal B zu entziehen, wirft hohe Wellen im Seeland.

«Überrascht, aber hoch motiviert nehmen wir den Entscheid des Bakom zur Kenntnis, die Konzessionsbewerbung von TeleBielingue nicht zu berücksichtigen», sagte Fredy Bayard am Freitag gegenüber dem Klein Report. «Wir werden diesen nun à Fonds prüfen, um die richtigen Folgen daraus zu ziehen.»

Da steht der Walliser Mode- und Medienunternehmer, der sich seit letztem Frühling die Gassmann-Gruppe mit dem Berner Digital-Unternehmer Stefan Niedermaier teilt, nicht alleine da.

Auch die Bieler Stadtregierung prüft, ob sie zusammen mit den «Hauptbetroffenen» rechtlich gegen den Konzessionsentscheid vorgeht, wie es in einer Mitteilung heisst.

Der TV-Sender Canal B, der vom Bakom den Zuschlag bekam, ist speziell für die Konzessionsvergabe von Canal Alpha, der heutigen Konzessionärin im Versorgungsgebiet Arc Jurassien, gegründet worden, wie der Klein Report ausführlich berichtete.

Dramatisch ist das Wording, das die Bieler Stadtbehörden verwenden. Die Stadt Biel habe «mit Bestürzung» vom Konzessions-Entscheid Kenntnis genommen, TeleBielingue die Fernsehkonzession für die Region Biel-Seeland-Berner Jura zu entziehen. Grund: Dieser «rein wirtschaftlich motivierte Entscheid» berücksichtige «die Besonderheiten der im Alltag gelebten Zweisprachigkeit» nicht. 

Und weiter: «Nur eine zweisprachige Redaktion, die ihre Sendungen in Deutsch und Französisch auf demselben Kanal ausstrahlt, ist in der Lage, die Stadt adäquat zu verstehen und sachgerecht darüber zu berichten.»

Weiter befürchten die Stadtbehörden, dass mit einem neuen Akteur, der nicht aus der Region stammt und seine Programme nach Sprachen getrennt ausstrahlen will, «der Austausch und das gegenseitige Verständnis zwischen den beiden Sprachgruppen beeinträchtigt werden». 

Der Entscheid stelle auch die «Synergien» in Frage, die in den letzten Jahren von der Gassmann-Gruppe mit den Tageszeitungen «Journal du Jura» und «Bieler Tagblatt», der Wochenzeitung «Biel Bienne», dem Radio Canal 3 sowie der Online-Plattform «Ajour» entwickelt worden sind. 

«Die Stadt Biel wird den Entscheid des Uvek nun analysieren und zusammen mit den Hauptbetroffenen und anderen Akteuren der Region die Option des Rechtsweges gegen den Konzessionsentscheid prüfen.»

Unterdessen will Fredy Bayard «alles daran setzen, unseren Zuschauerinnen und Zuschauern weiterhin bewegte Inhalte und Bilder über unsere Region zu liefern. Die digitalen Möglichkeiten bieten uns hierfür viele Chancen. Das grosse Wissen unserer Mitarbeitenden bei TeleBielingue und die gelebte Zweisprachigkeit sind ein einzigartiges Merkmal der Gassmann Gruppe», sagte der umtriebige Unternehmer weiter gegenüber dem Klein Report.