Bei der ARD wird seit Donnerstag wieder gestreikt: Der Deutsche Journalisten-Verbund (DJV) und die Gewerkschaft Ver.di haben die Journalistinnen und Journalisten von BR, NDR und WDR dazu aufgerufen, ihre Arbeit bis zu zwei Tage niederzulegen.
Der Bayerische Rundfunk (BR) kündigte an, dass es ab Donnerstag «zu erheblichen Beeinträchtigungen im Programmablauf des BR kommen könne». Auch Sendeausfälle seien möglich.
Neben dem BR sind auch Angestellte des Norddeutschen Rundfunks (NDR) in der Nacht auf Donnerstag in einen zweitägigen Streik getreten. Am Morgen wurde die «Tagesschau» ohne Grafiken und Bilder ausgestrahlt, am Donnerstagabend droht die Sendung sogar ganz auszufallen.
Beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) sollen Journalisten, Volontäre und auch Kameraleute und weitere Mitarbeitende dann ab Freitag einen Tag lang die Arbeit aussetzen. Die Streikenden sollen sich in Köln zu einer zentralen Veranstaltung treffen, an einigen Radio-Standorten soll es zudem Aktionen vor Ort geben.
«Zum wiederholten Mal wollen die Beschäftigten des WDR zeigen, was sie von der Verweigerungshaltung der Geschäftsführung in den derzeit laufenden Tarifverhandlungen halten», schreibt der Deutsche Journalisten-Verbund Nordrhein-Westfalen.
Die laufenden Tarifverhandlungen mit den ARD-Anstalten laufen aus Sicht der Verbände und Gewerkschaften deutlich anders als gewünscht: Sie fordern eine Gehaltserhöhung in einem Gesamtvolumen von 7,8 Prozent für eine Laufzeit von 33 Monaten, die Angebote liegen noch weit darunter.
Beim BR heisst es dazu: «Der BR bietet aktuell eine Erhöhung der Tarifgehälter und der Effektivhonorare um 2,1 Prozent für das Jahr 2019 und 2,1 für das Jahr 2020 an, und weist darauf hin, dass bereits diese Erhöhungen oberhalb der aktuellen Inflation liegen und im BR nur über Umschichtungen und einen fortgesetzten Personalabbau zu finanzieren sind.»
Ein höherer Abschluss würde gemäss BR «einen weiteren Abbau von Beschäftigung und Programm zur Folge haben». BR-Verwaltungsdirektor Albrecht Frenzel: «Der BR muss bei diesen weiteren Verhandlungen darauf beharren, dass er nach geltendem Regeln nicht mehr ausgeben darf, als er einnimmt. Streiks werden an dieser Ertrags- und Gesetzeslage nichts ändern.»