Die Generalversammlung der Zürcher Oberland Medien AG (ZOM) in Hinwil erhielt am Freitagabend einen Überraschungsbesuch von Pietro Supino, dem Verwaltungsratspräsidenten und Martin Kall, dem Unternehmensleiter der Tamedia AG, wie im «Landboten» aus Winterthur am Samstag zu lesen war. Die Übernahme der bisherigen 38 Prozent des Aktienanteils der NZZ an der ZOM sowie die 10 Prozent von Theodor Gut war erst vor drei Wochen bekannt gegeben worden.
Der «Landbote» schreibt: «Wie aus Aktionärskreisen nach der Versammlung zu erfahren war, sagte Lukas Briner, Verwaltungsratspräsident der ZOM, er betrachte die Entwicklung `mit gemischten Gefühlen`». Der «Zürcher Oberländer» sei auf sich allein gestellt aber nicht überlebensfähig. Damit die neue Aktionärin das Stimmrecht erhält, ist eine Änderung der Statuten (Sitz im Zürcher Oberland und liberales Gedankengut) nötig. Zur Änderung müssen zwei Drittel der Aktionäre an einer ausserordentlichen Generalversammlung in den nächsten Monaten Ja sagen.»
Nach dem Bericht der Winterthurer Tageszeitung hat sich einzig Hans-Peter Hulliger (FDP), Gemeindepräsident von Bäretswil, kritisch geäussert: «Er frage sich, ob die Gemeinden ihrer Informationspflicht weiterhin nachkommen könnten, und wie es mit der liberalen Haltung weitergehe. Supino entgegnete, Tamedia sei `von einer liberalen Grundhaltung beseelt`. Kall versicherte, man wolle an der regionalen Verankerung und der publizistischen Unabhängigkeit festhalten.»
Samstag
08.05.2010