Tamedia Advertising erweitert seine zielgerichteten Werbeplätze um sogenannte Contextual Targeting: Online-Werbung soll zu dem Artikel inhaltlich passen, neben dem sie erscheinen.
«Und ewig lockt das Mittelmeer» ist ein Artikel überschrieben, der von acht Badedestinationen im Süden berichtet. Gleich darüber prangen die Banner der Schweizer Fluglinie Edelweiss.
Solche stimmigen Nachbarschaften sind die Kernidee der neuen Werbemöglichkeit, die Tamedia am Dienstag lanciert hat. Mit der Contextual-Option sollen die Online-Werbebotschaften «bei inhaltlich passenden Artikeln» der Tamedia-Medien «sowie Partner-Newssites» ausgespielt werden, heisst es von der Tamedia-Werbevermarkterin dazu.
Die Werbekunden können entweder aus festgelegten Themen wie «Fussball-WM», «Schulbeginn», «Feiertage» oder «Persönlichkeiten» auswählen. Oder sie definieren gleich selber die thematischen Umfelder, in denen ihre Werbung erscheinen soll.
Die Technik dazu hat Grapeshot beigesteuert, eine IT-Firma mit Hauptsitz im britischen Cambridge, die auf Predicitve Analytics spezialisiert ist. Anhand von Suchbegriffen erkennt die Software passende Artikel, wo sie dann die Werbung automatisch platziert.
Anders als beim Keyword Targeting, bei dem Einzelworte identifiziert werden, versucht die Contextual-Methode den Sinnzusammenhang einer Story gesamthaft zu erfassen. Dadurch soll verhindert werden, dass Auto-Werbung zum Beispiel neben einem Artikel über einen Verkehrsunfall platziert wird.
Seit zwei Jahren bietet Tamedia ihren Werbekunden bereits Interessen- und Intent-Targeting an, das sich auf den «digitalen Fussabdruck» sützt, den die Leser beim Surfen auf den Tamedia-Medien hinterlassen. Ende 2016 lancierte die Digital-Werbeabteilung des Medienhauses zudem ein Targeting-Produkt mit geografischen und soziodemografischen Daten.